Erfolgszonen im Manager - Effektivität & Effizienz statistisch analysiert

Benutzeravatar
false10
Vizemeister
Beiträge: 878
Registriert: Donnerstag 25. Juli 2019, 01:31

Erfolgszonen im Manager - Effektivität & Effizienz statistisch analysiert

Beitrag von false10 »

Wie in einem anderen Thread angeteasert, habe ich die Punkteausbeute von Spielern in der letzten Saison nach Verein und Position analysiert. Der Beitrag soll auch für Leute verständlich sein, die den kicker Manager nicht kennen, und liefert keine nie dagewesenen Einsichten für Experten, aber vielleicht findet ihr trotzdem die ein oder andere nützliche Erkenntnis. :)

Der volle Beitrag ist auf meinem (neuen!) Substack-Newsletter. Hier schon mal eine Vorschau, damit ihr wisst, was euch ungefähr erwartet.

---


Punkte nach Verein

Offensichtlich erzielen Spieler von erfolgreicheren Vereinen generell auch mehr Punkte. Die effizienten Spieler findet man aber bei den Überraschungsmannschaften, die besser performen als im Allgemeinen angenommen, und damit auch in der Preisgebung vom kicker unterschätzt wurden.

Bild

In der Saison 21/22 gab es davon gleich mehrere. Die Plätze 5-8 der echten Bundesligatabelle wurden allesamt von Mannschaften belegt, die nach ihrem Durchschnittsmarktwert im kicker Manager im Mittelfeld liegen: Union Berlin, SC Freiburg, 1. FC Köln und FSV Mainz 05. Alle vier gehören zu den fünf effizientesten Mannschaften und werden vom VfL Bochum, die als Aufsteiger eine sorgenfreie Runde spielten, ergänzt.

Innerhalb dieser Top 5 ist Union trotz der besten echten Platzierung in Sachen Effizienz auf dem letzten Platz, was durch ihren weniger offensiven Fußball erklärt werden kann. Dennoch ist der Durchschnittsspieler von Union mit 58 PpM immer noch doppelt so gut wie der Durchschnittsspieler vom FC Bayern mit 29 PpM, dem letzten Platz im Effizienzranking.

Spieler von Bayern sollten also mit Vorsicht gewählt werden, denn sie holen zwar im Durchschnitt mit 140 die meisten Punkte, erkaufen sich jeden dieser Punkte aber mit viel Budget. Die anderen Topteams sind nicht mal effektiver als die Überraschungs-teams. Ein Spieler von Freiburg holte im Durchschnitt so viele Punkte (130) wie einer von Leverkusen (130), ähnlich bei Köln (124)/Leipzig (125) und Mainz (111)/Dortmund (111).

Ein berechtigter Einwand ist an dieser Stelle, dass für das Managerspiel vor allem die besten Spieler einer Mannschaft und nicht der Durchschnittspieler gefragt sind. Aber auch da stehen die Überraschungsteams den Topteams wenig nach. Lewandowski (383 Punkte) und Nkunku (383) thronen über allen, aber gleich danach folgen Modeste (281) und N. Schlotterbeck (267). Auch die besten Spieler der Überraschungs-mannschaften sind also vergleichbar mit denen der Topteams.

Dass es wichtig für die anstehende Saison ist, Überraschungsteams auszumachen und möglichst viele Spieler davon zu haben, ist keine neue Erkenntnis. Die Analyse zeigt weiter, dass diese Spieler auch in absoluten Zahlen den Topspielern das Wasser reichen können.

---

Den Rest gibt es hier.
https://false10.substack.com/

863 (23/24) | 17.517 (22/23) | 193 (21/22) | 3.433 (20/21)
Benutzeravatar
Tlaloc0815
Forumsfroint
Beiträge: 109
Registriert: Sonntag 28. April 2019, 22:58
Wohnort: Bielefeld

Re: Erfolgszonen im Manager - Effektivität & Effizienz statistisch analysiert

Beitrag von Tlaloc0815 »

Krass! Ich finde es großartig, wenn Menschen sich derart begeistern, dass sie die "Arbeit" einer tiefgehenden Analyse nicht scheuen. Dazu überzeugt die grafische Aufarbeitung der Daten, insbesondere die interaktive Karte der Erfolgszonen. Toll gemacht!

Am Ende und ich meine das keinesfalls despektierlich, geht es auch hier hauptsächlich um eine Verhältnisanalyse (Preis/Leistung) und insofern um nichts bahnbrechend Neues, wie du ja selbst korrekt anmerkst. Dennoch absolut lesenswert, um die Grundsätze der eigenen Kadergestaltung zu fokussieren. In dieser Stelle verfangen dann auch die Nuancierungen und Ausdifferenzierungen in den Bereichen "Punkte pro Position" und "Erfolgszonen".

"Die Mischung macht es!", diese Sentenz ist hier häufig und völlig zu recht zu lesen. Deine Ausführungen erklären ausführlich, warum das tatsächlich so ist!
Wir werden terrorisiert von Kleinigkeiten, zerfressen von gar nichts. - Charles Bukowski

Die Wahrheit liegt im Blickwinkel des Betrachters. - Elim Garak

1.Liga Saison 23/24

TW: Schuhen (Brunst, Uphoff)
AW: Raum, Henrichs, Pacho (Ulrich, Finkgräfe, Walde)
MF: Kimmich, Can, Sabitzer, Palacios, Neuhaus (Kemlein, Ulrich, Salifou)
ST: Kane, Boniface (Borges Sanches, Pejcinovic, Opitz)
Schakki
Forumsfroint
Beiträge: 107
Registriert: Donnerstag 22. Juli 2021, 17:58

Re: Erfolgszonen im Manager - Effektivität & Effizienz statistisch analysiert

Beitrag von Schakki »

Ich kann das nur bestätigen, da ich ebenfalls Statistiken führe.

Hierbei setze ich die Punkte pro Spiel in Relation zum Preis der Spieler.
Als Beispiel:
Robin Knoche. Er hatte 130 Punkte in 33 Spielen, was einer Durchschnittspunktzahl von 3,94 entspricht. Das geteilt durch seinen Preis von 2,4 Mio ergibt einer durchschnittlichen Punktzahl pro Mio von 1,64.

In der letzten Saison sah es, bezogen auf alle Spieler, die mehr als 0,5 Mio gekostet haben, folgendermaßen aus:
Abwehr: ca 1,8
Mittelfeld: ca 1,5
Sturm: ca 1,5

Daraus ist eindeutig zu erkennen, dass Abwehrspieler in Relation zu ihrem Preis die meisten Punkte holen.

Daher kann ich Postings, in denen steht "du hast zu viel in die Abwehr investiert" nicht nachvollziehen.

Ich spiele zB immer in der Grundordnung 4-3-3 oder 4-4-2.

Ich bin der Meinung, dass ein Abwehrspieler im Bereich von 3,2-3,5 (Bsp Günter, Tah, Orban) häufig sicherer punktet als ein Mittelfeldspieler (Bsp Baumgartner, Reyna, Stindl) oder Stürmer (Bsp Burkardt, Malen, Kalajdzic) im gleichen Preissegment. Die vermeintlich sicheren Punkter in den anderen Mannschaftsteilen (MF zB Grifo, Bellingham, Gnabry, ST zB Schick, Kramaric, Nkunku) sind deutlich teurer. Punkten mutmaßlich natürlich auch besser. Bricht dir aber einer weg (wäre das bei Haller z.B. erst Mitte September diagnostiziert worden), isses sowohl vom MW als auch von den Punkten her direkt ein größerer Verlust, als würde ein Orban für 12 Spiele ausfallen.

Natürlich gibt es immer Ausreisser, keine Frage. Die sind bei den Abwehrspielern aber in der Regel in beide Richtungen seltener als die der anderen Positionen...

Mein Fazit:
Wer sich schonmal einen guten Grundstock an Punkten sichern möchte, sollte ein größeres Investment in die Abwehr nicht scheuen.
Ob man damit am Ende ganz ganz oben landet? Eher nicht, da man so nicht auf die Schlotterbecks und Raums trifft, um dann wiederum die Topscorer finanzieren zu können, aber für einen solide Platzierung in den Top10% kann es eine Grundlage bilden.
mdra
Vizemeister
Beiträge: 511
Registriert: Samstag 29. August 2020, 23:22

Re: Erfolgszonen im Manager - Effektivität & Effizienz statistisch analysiert

Beitrag von mdra »

Habe deinen Newsletter gleich mal abonniert und les mir den Artikel dann durch. :clap:
Armin_Duck
Forumsfroint
Beiträge: 418
Registriert: Montag 18. Januar 2021, 11:40

Re: Erfolgszonen im Manager - Effektivität & Effizienz statistisch analysiert

Beitrag von Armin_Duck »

Erstmal vielen Dank für deinen informativen Post. Ich finde es immer wieder toll(gerade von dir), wenn man das Managerspiel statistisch analysiert, weil es einem manchmal einen Anstoß gibt, wenn man sich nicht so richtig entscheiden kann (Anzahl BUs, wo sollte mein Geld im Zweifelsfalle hin...).

Es gibt nur eine Sache im Blog-Artikel, die ich nicht so ganz verstehe. Im Schnitt sinkt die Anzahl von Punkten pro Million von Abwehr über Mittelfeld zu Sturm deutlich. Wäre es dann nicht die beste Strategie, ein 5-4-1 bzw. 4-5-1 zu spielen? Ich verstehe ja, dass man Lewa, Mané, Schick, Nkunku etc. haben möchte. Aber ich bekomme mein Geld auch ohne diese Stürmer ganz gut in die erste Elf, sprich man benötigt diese Spieler ja nicht, um ca. 30-35 Mio auf dem Platz zu haben.
Letzte Saison haben Spieler wie Burkardt, Modeste, Awoniyi (und eingeschränkt) Schick und Daiby gezeigt, dass man nicht das (ganz) große Geld investieren muss, um einen tollen Sturm zu haben.

Ich verstehe, dass die absoluten Punktzahlen zum Griff der teuren Spieler motiviert. Aber mir geht ja immer zuerst das Geld aus und erst dann tolle Spieler, die man damit kaufen könnte :angel:

Beste Grüße
Armin
Team 2023/24:

Atubolu (Müller, Uphoff)
Raum Ginter Chabot Henrichs Pacho
Sabitzer Stach Führich (Honorat, Engels)
Kramaric Openda (Waldschmidt)

September-Wechsel: Boniface für Borges Sanches (0,5)
Benutzeravatar
false10
Vizemeister
Beiträge: 878
Registriert: Donnerstag 25. Juli 2019, 01:31

Re: Erfolgszonen im Manager - Effektivität & Effizienz statistisch analysiert

Beitrag von false10 »

Danke an euch für das Feedback und an alle, die den Newsletter abonniert haben! Es freut mich sehr, dass der Artikel so gut ankommt :)

Zu den Anmerkungen bzgl. mehr Abwehrspielern: ich würde nicht zwingend daraus schließen, dass es besser ist, mit möglichst vielen/teuren Verteidigern zu spielen.

Beispiel:

Abwehrspieler A1: 4 Mio - 220 Punkte- 55 PpM
Abwehrspieler A2: 2,5 Mio - 200 Punkte - 80 PpM
Abwehrspieler A3: 2 Mio - 180 Punkte - 90 PpM

Mittelfeldspieler M1: 6 Mio - 270 Punkte - 45 PpM
Mittelfeldspieler M2: 3,5 Mio - 185 Punkte - 53 PpM
Mittelfeldspieler M3: 2 Mio - 160 Punkte - 80 PpM

Welche Kombi von 3 Spielern für 10 Mio holt die meisten Punkte?
A1+A2+M2 = 605
A3+M1+M3 = 610

Obwohl die Mittelfeldspieler alle schlechtere PpM haben, ist die Kombi mit zwei MF und einem AW besser als andersherum.

Natürlich ist das ein spezifisch konstruiertes Beispiel. Es hängt alles davon ab, wie viele Punkte man für die einzelnen Spieler ansetzt. Darum habe ich im Artikel für die drei Zonen jeweils Richtwerte angegeben, an denen sich orientiert werden kann. Je nachdem, wie sehr Spieler von diesen Richtwerten abweichen, ist eine Strategie besser als die andere.
https://false10.substack.com/

863 (23/24) | 17.517 (22/23) | 193 (21/22) | 3.433 (20/21)
Armin_Duck
Forumsfroint
Beiträge: 418
Registriert: Montag 18. Januar 2021, 11:40

Re: Erfolgszonen im Manager - Effektivität & Effizienz statistisch analysiert

Beitrag von Armin_Duck »

false10 hat geschrieben: Dienstag 26. Juli 2022, 18:24 Danke an euch für das Feedback und an alle, die den Newsletter abonniert haben! Es freut mich sehr, dass der Artikel so gut ankommt :)

Zu den Anmerkungen bzgl. mehr Abwehrspielern: ich würde nicht zwingend daraus schließen, dass es besser ist, mit möglichst vielen/teuren Verteidigern zu spielen.

Beispiel:

Abwehrspieler A1: 4 Mio - 220 Punkte- 55 PpM
Abwehrspieler A2: 2,5 Mio - 200 Punkte - 80 PpM
Abwehrspieler A3: 2 Mio - 180 Punkte - 90 PpM

Mittelfeldspieler M1: 6 Mio - 270 Punkte - 45 PpM
Mittelfeldspieler M2: 3,5 Mio - 185 Punkte - 53 PpM
Mittelfeldspieler M3: 2 Mio - 160 Punkte - 80 PpM

Welche Kombi von 3 Spielern für 10 Mio holt die meisten Punkte?
A1+A2+M2 = 605
A3+M1+M3 = 610

Obwohl die Mittelfeldspieler alle schlechtere PpM haben, ist die Kombi mit zwei MF und einem AW besser als andersherum.

Natürlich ist das ein spezifisch konstruiertes Beispiel. Es hängt alles davon ab, wie viele Punkte man für die einzelnen Spieler ansetzt. Darum habe ich im Artikel für die drei Zonen jeweils Richtwerte angegeben, an denen sich orientiert werden kann. Je nachdem, wie sehr Spieler von diesen Richtwerten abweichen, ist eine Strategie besser als die andere.
Vielen Dank für das Beispiel und die Erläuterung. Allerdings wollte ich auf einen anderen Effekt hinaus. Das Beispiel oben erklärt, warum man auch teure Spieler trotz der Effizienz-Einbußen braucht. Vereinfacht baut das Beispiel darauf auf, dass ich nur 11 Plätze habe, und mich 11 Spieler, die alle 1 Mio. kosten, aber "nur" 120 Punkte bringen am Ende nicht zum Sieg führen. Ich habe 20 Mio übrig und nur 1320 Punkte erspielt.

Wenn ich die drei Abwehrspieler nehme, habe ich für 8,5 Mio 600 Punkte. Damit bleibe ich zwar unter den 605 bzw. 610 Punkten aus der Kombination, aber spare 1,5 Mio (bei nur unwesentlich geringerer Ausbeute). Wenn ich mit 6 (teuren) Abwehrspielern arbeite, die einen besseren PpM-Schnitt haben, sollte dabei am Ende ein relativer Preisvorteil herauskommen, der mir vorne teurere Spieler ermöglicht. Wichtig ist, dass es nicht die Einsparung ist (ich kaufe nur Spieler bis 2 Mio in der Abwehr), die den Vorteil bringt. Sondern eben die Preis-Leistungs-Differenz aus den besseren PpM-Werten. Mit dem Wechsel auf 5 Verteidiger (5-3-2; 5-4-1) kann ich einfach mehr "Preisleistungswunder" stellen.

Ich hoffe damit wurde verständlich, was ich meine... . Und ja, am Ende kommt es immer auf die richtige Wahl der Spieler an. Wenn ich letzte Saison meine 7,5 Mio in Silva gesteckt habe, dann hab ich es gegen die Konkurrenz mit Modeste für 1,5 denkbar schwer. Egal, ob ich nun theoretisch mehr in den Sturm hätte investieren sollen oder nicht.
Team 2023/24:

Atubolu (Müller, Uphoff)
Raum Ginter Chabot Henrichs Pacho
Sabitzer Stach Führich (Honorat, Engels)
Kramaric Openda (Waldschmidt)

September-Wechsel: Boniface für Borges Sanches (0,5)
Benutzeravatar
false10
Vizemeister
Beiträge: 878
Registriert: Donnerstag 25. Juli 2019, 01:31

Re: Erfolgszonen im Manager - Effektivität & Effizienz statistisch analysiert

Beitrag von false10 »

Ok, verstehe. Ja, ich stimme zu, dass das eine valide Strategie ist.
https://false10.substack.com/

863 (23/24) | 17.517 (22/23) | 193 (21/22) | 3.433 (20/21)