Heinz B. hat geschrieben: ↑Samstag 27. März 2021, 09:36
Ich weiß nicht, 2500 Befragte sollen repräsentativ sein? Anders gesagt, wenn der DFB eine Umfrage in Auftrag gäbe, sähe das Ergebnis mit Sicherheit anders aus.
Um das mal in einen wissenschaftlichen Kontext zu setzen:
Ab wieviel Teilnehmern ist eine Umfrage Repräsentativ?
Wichtige Faktoren
Dazu gehören:
Die Größe der Grundgesamtheit (also die Menge von Personen, über die mithilfe der Umfrage eigentlich eine Aussage gemacht werden soll)
Die Varianz des jeweils abgefragten Merkmals (also davon, wie unterschiedlich oder gleichförmig das Merkmal verteilt ist)
Der gewünschte Sicherheitsgrad (also die Wahrscheinlichkeit, dass man mit der Stichprobe nur einen kleinen Fehler macht)
Der maximal erlaubte Fehler (also die Spannweite, um die eine Messung schwanken darf)
In vielen Fällen, beispielsweise bei einer Studie über eine Gesamtbevölkerung, kann man von einer Grundgesamtheit von 10.000 oder mehr Personen ausgehen. Jenseits dieser Größe ändert sich die benötigte Stichprobengröße nur noch geringfügig. Trifft man bestimmte, häufig vorkommende Grundannahmen bezüglich der eben genannten Faktoren, so bringt eine Stichprobengröße von ca. 500 Personen in aller Regel bereits einen ausreichend geringen Stichprobenfehler bei einem üblichen Sicherheitsgrad. Diese Zahl sollte jedoch nicht pauschal für alle Anwendungsfälle übernommen werden.
Prozentuale Steigerung
In keinem Fall kann von einem festen Prozentsatz der Grundgesamtheit als erforderlicher Stichprobengröße ausgegangen werden. Denn bei deutlich kleineren Grundgesamtheiten steigt die Größe der nötigen Stichprobe (bei sonst gleichen Bedingungen) prozentual deutlich an. Möchte man zum Beispiel eine Aussage über insgesamt nur 100 Personen treffen, so würde man für eine vergleichbare Repräsentativität schon ca. 80 Befragte benötigen.
Zufällige Auswahl der Stichprobe häufig nicht möglich
Diese Erläuterungen fußen auf der sogenannten Stichprobentheorie. Diese geht davon aus, dass die befragten Personen immer zufällig aus der Grundgesamtheit ausgewählt werden. Bei den meisten Befragungen – und vor allem auch bei Online-Befragungen – ist dies jedoch nicht der Fall. Es hat sich allerdings allgemein eingebürgert, dies zu akzeptieren und die erläuterten Berechnungen bzw. Werte mindestens als Anhaltspunkte für Repräsentativität anzuerkennen.
Fazit
Für die Repräsentativität einer Umfrage ist eine Summe an Faktoren ausschlaggebend. Als Faustegel gilt: Je kleiner die Gruppe, über die eine Aussage getroffen werden soll, desto größer muss die Stichprobe prozentual sein.
tl;dr: Je größer die Gruppe, desto kleiner (prozentual) kann die Stichprobe sein. Die von dir erwähnten 2500 Leute haben schon eine ziemlich gute Aussagekraft (dass du dich irgendwie verlesen hast und es tatsächlich um 5000 Befragte geht, lasse ich dabei mal unberücksichtigt
)
Davon abgesehen habe ich den Eindruck, dass das auch in etwa die Verteilung in diesme Forum wiederspiegelt. Wenn also eine isolierte Subgruppe von Bekloppten zum gleichen Ergebnis kommt, bestätigt das ja eher die o.g. Studie.
Natürlich ist mir klar, dass, wäre die Umfrage ausschließlich bei DFB- und FCB-Funktionären durchgeführt worden, das Ergebnis geringfügig anders ausgefallen wäre. Aber der Unschuldsvermutung folgend gehe ich bei einem Nachrichtenmagazin erstmal davon aus, dass die ihre Stichprobenteilnehmer*innen halbwegs repräsentativ auswählen.