Deppenwelt

jeck3108
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Re: Deppenwelt: Mit Gott auf unserer Seite?

Beitrag von jeck3108 »

Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 24. März 2021, 08:07 ''Gott hat es bei uns nicht leicht.''
Das ist doch mal ein nette Erinnerung. Man muß ja auch mal die positiven Entwicklungen wertschätzen.

Gut, es wäre auch am Endpunkt irgendwie doch ein Verlust.
Blüten wie
Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 24. März 2021, 08:07 „So lange habe ich gebetet – und bin immer noch schwul“
würden mir ja doch fehlen.

Aber nachdem in der Zeit grade vor paar Tagen über die "neuen Hexen" berichtet wurde, mach ich mir keine Sorgen. Talentierte Nachfolger machen sich schon warm.
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Re: Deppenwelt: Mit Gott auf unserer Seite?

Beitrag von Depp72 »

jeck3108 hat geschrieben: Freitag 26. März 2021, 07:21
Depp72 hat geschrieben: Mittwoch 24. März 2021, 08:07 ''Gott hat es bei uns nicht leicht.''
Das ist doch mal ein nette Erinnerung. Man muß ja auch mal die positiven Entwicklungen wertschätzen.

:lol:
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Depp72
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Deppenwelt: Pandemie + Datenschutz

Beitrag von Depp72 »

Berliner Zeitung hat geschrieben:Hemmt der Datenschutz die Pandemiebekämpfung?

Der Datenschutz bremse Innovationen und nun die Pandemiebekämpfung, so der Vorwurf. Doch stimmt das überhaupt? Über Talkshow-Mythen, Tracking und die Luca-App.
https://www.berliner-zeitung.de/wirtsch ... -li.147271
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Re: Deppenwelt: Pandemie + Datenschutz

Beitrag von jeck3108 »

Depp72 hat geschrieben: Samstag 3. April 2021, 13:55
Berliner Zeitung hat geschrieben:Hemmt der Datenschutz die Pandemiebekämpfung?

Der Datenschutz bremse Innovationen und nun die Pandemiebekämpfung, so der Vorwurf. Doch stimmt das überhaupt? Über Talkshow-Mythen, Tracking und die Luca-App.
https://www.berliner-zeitung.de/wirtsch ... -li.147271
Da ja hier auch Taiwan erwähnt wurde, was ja gerne mal als Beispiel genommen wird, was möglich wäre, wenn nur der Datenschutz nicht im Weg stehen würde
leider inzwischen hinter der pay-wall ganz interessantes Interview mit der Digitalministerin Taiwans:
https://www.zeit.de/2021/12/audrey-tang ... a-pandemie

Neben dem ganz interessanten Grundton, der da vermittelt wird, also Staat wirklich als Dienstleister für seine Bürger

die erhobenen Daten zum Pandemieschutz werden gesetzlich limitiert nur und ausschließlich zu Pandemieschutzgründen verwendet und schnellstmöglich gelöscht.

da bin dann doch viel eher bereit, Daten zur Verfügung zu stellen, die ich im Normalfall nicht unter staatlicher Nachschnüffelei sehen möchte.
Welch krasser Unterschied zur BRD, wo es keine Woche gedauert hat, bis man auf Restaurantlisten zur Nachverfolgung aus Infektionsschutzgründen zugegriffen hat, um irgendeinen Eierdieb zu erwischen. Und auch überhaupt nicht verstehen konnte, was daran denn nun faksch sein könnte. Und sich noch aufgeregt hat und was von Generalverdacht und mangelndem Vertrauen in staatliche Stellen gefaselt hat, wenn jemand darauf hinwies, das es gesetzlicher Begrenzungen der Exekutivorgane benötigt.
In dem Moment, wo man deutlichst selber den Beweis antrat, dass das Mißtrauen mehr als berechtigt ist.
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Re: Deppenwelt: Pandemie + Datenschutz

Beitrag von Depp72 »

jeck3108 hat geschrieben: Samstag 3. April 2021, 14:30 Neben dem ganz interessanten Grundton, der da vermittelt wird, also Staat wirklich als Dienstleister für seine Bürger

die erhobenen Daten zum Pandemieschutz werden gesetzlich limitiert nur und ausschließlich zu Pandemieschutzgründen verwendet und schnellstmöglich gelöscht.

da bin dann doch viel eher bereit, Daten zur Verfügung zu stellen, die ich im Normalfall nicht unter staatlicher Nachschnüffelei sehen möchte.
Welch krasser Unterschied zur BRD, wo es keine Woche gedauert hat, bis man auf Restaurantlisten zur Nachverfolgung aus Infektionsschutzgründen zugegriffen hat, um irgendeinen Eierdieb zu erwischen.
Da sind wir einer Meinung. Wobei ich es interessant finde, dass in D die Skepsis gegenüber neuer Technik extrem groß ist. Gegenüber z.B. den baltischen Staaten sind wir dahingehend eine waschechte Bananenrepublik. Das Festschreiben eines begrenzten Zeitraums und streng definierten Zwecks sollte nicht das Problem sein. Wenn man denn wollte. Und wenn man denn auch mal auf Seiten der Bürger nicht den unsinnigen Widerspruch lebt: Auf der einen Seite massenweise Daten an Amazon, Facebook oder Google kostenlos abgeben, aber staatliches Handeln immer gleich als Ausdruck eines Überwachungsstaates unter Generalverdacht stellen. Wenn ich mal die linken Warnungen und Prognosen der letzten 40 Jahre nehme müssten wir eigentlich schon seit einem Vierteljahrhundert in einem totalen Überwachungsstaat leben. :lol!:
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Deppenwelt: Israels Arbeiterpartei

Beitrag von Depp72 »

Arbeiterpartei (Awoda) oder Likud war lange Zeit die Frage, wer in Israel den Ministerpräsidenten stellt. Heute ist die Awoda weitgehend verschwunden. Eine Splitterpartei unter vielen. Ein Niedergang auf Raten. Warum Israels Arbeiterpartei die Wähler davonlaufen:
mena-watch hat geschrieben:Obwohl Israel einst als sozialistische Gründung galt, ist die ehemals staatstragende Arbeiterpartei nur noch eine Marginalie.

1948, als David Ben Gurion den jüdischen Staat gründete, war seine Mapai Partei (Mifleget Poalei Erez Jisrael), die sozialistische Arbeiterpartei, die mächtigste politische Kraft in Israel. Sie hatte sich schon in den 1930er Jahren als moderatere Splittergruppe der marxistisch-zionistisch russischen Partei Poalei Tzion gebildet.
[...]
Die Arbeitspartei hat sich nicht mehr erholt und erreichte zuletzt den Einzug ins Parlament mit nur noch 3 Abgeordneten von insgesamt 120 Parlamentariern. Und schließlich, nachdem sie sich dem Bündnis von Benny Gantz angeschlossen hatte, verlor sie nach weiteren internen Machtkämpfen und der Wahl wenig beeindruckender Parteichefs sogar ihren Status als eigenständige Partei.[...]
Aus Sicht vieler Israelis hat die israelische Linke und so auch die ehrwürdige Arbeitspartei jegliche moralische oder ethische Berechtigung verloren, erneut eine entscheidende Rolle in Israel zu spielen. Ohne eine überzeugende Sicherheitspolitik sind in dem bedrohten jüdischen Staat keine Wahlen zu gewinnen.
In der Wahl vor wenigen Wochen im März kam Awoda auf rund 6 % der Stimmen und 7 Sitze. Likud: 24 % / 30 Sitze.


Kwelle & mehr: https://www.mena-watch.com/warum-wird-i ... -gewaehlt/
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Txomin_Gurrutxaga
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Re: Deppenwelt: Israels Arbeiterpartei

Beitrag von Txomin_Gurrutxaga »

Aus Sicht vieler Israelis hat die israelische Linke und so auch die ehrwürdige Arbeitspartei jegliche moralische oder ethische Berechtigung verloren, erneut eine entscheidende Rolle in Israel zu spielen.
Da staunt der Laie und der Flachmann wundert sich. Wann wohl Benjamin N. seine moralische oder ethische Berechtigung verliert? Mein Lieberman Gesangsverein... unabsteigbar wie der VfL Wolfsburg, FJS oder Jesús Gil y Gil.
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Prší a venku se setmělo, tato noc nebude krátká!

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Re: Deppenwelt: Pandemie + Datenschutz

Beitrag von jeck3108 »

Depp72 hat geschrieben: Donnerstag 8. April 2021, 14:27 Wenn ich mal die linken Warnungen und Prognosen der letzten 40 Jahre nehme müssten wir eigentlich schon seit einem Vierteljahrhundert in einem totalen Überwachungsstaat leben. :lol!:
Naja, da ja die DDR immer als Überwachungsstaat bezeichnet wird... da sind wir aber in der Menge an bekannten Daten, die Bürger nicht freiwillig - was für mich immer heisst, mir ist es bekannt und ich kann es mit mir zumutbarem Aufwand umgehen, ohne damit mich aus der gesellschaftlichen Teilhabe zu verabschieden - schon ein deutliches Stück weiter. Ob das jetzt schon total ist... bißchen was geht doch immer noch :wink:
Also da ich einer dieser Spinner war, der sich deswegen von seinem Oppa die letzte Schelle eingehandelt hat: vor fast 40 Jahren hat mich weit weniger, als jetzt tägliche Realität ist, auf die Strasse getrieben und mehrere Hausbesuche zu sehr unchristlicher Zeit samt netter Gespräche in freundlicher Athmosphäre durfte ich auch erleben.

Aber der Mensch ist ja bekanntlich ein Gewohnheitstier, steter Tropfchen höhlt den Stein.

Und was ich gar nicht mehr hlren kann sind diese ewigen Vergleiche mit den bekannt gegebenen Daten über soziale Medien.
Der hinkt schon gleich am Anfang, denn soweit ich weiß, ist eine Mitgliedschaft bei Facebook und Co nicht zwanghaft und sogar mit einer Altersgrenze versehen :mrgreen:
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Re: Deppenwelt: Pandemie + Datenschutz

Beitrag von Depp72 »

jeck3108 hat geschrieben: Donnerstag 8. April 2021, 17:55 Naja, da ja die DDR immer als Überwachungsstaat bezeichnet wird...[...]
Und was ich gar nicht mehr hlren kann sind diese ewigen Vergleiche mit den bekannt gegebenen Daten über soziale Medien.
Der hinkt schon gleich am Anfang, denn soweit ich weiß, ist eine Mitgliedschaft bei Facebook und Co nicht zwanghaft und sogar mit einer Altersgrenze versehen :mrgreen:

Die DDR würde ich nun nicht mit Hightech gleichsetzen, wobei der Ecki vermutlich gleich mit Robotron um die linke Ecke kommen wird, sondern mit Manpower.

Klar hinkt der. Der Staat hinterher. Ob nun Google, Apple oder Microsoft - im PC-/Handybereich werden 95 % aller User daran hängen. Und die Privatwirtschaft weiß in Europa definitiv mehr über dich als die staatliche Achse Berlin-Wien-Rom zusammen. It's the economy, stupid. :mrgreen:
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Re: Deppenwelt: Pandemie + Datenschutz

Beitrag von jeck3108 »

Depp72 hat geschrieben: Donnerstag 8. April 2021, 18:29 Die DDR würde ich nun nicht mit Hightech gleichsetzen, wobei der Ecki vermutlich gleich mit Robotron um die linke Ecke kommen wird, sondern mit Manpower.

Klar hinkt der. Der Staat hinterher. Ob nun Google, Apple oder Microsoft - im PC-/Handybereich werden 95 % aller User daran hängen. Und die Privatwirtschaft weiß in Europa definitiv mehr über dich als die staatliche Achse Berlin-Wien-Rom zusammen. It's the economy, stupid. :mrgreen:
Wie jetzt? Bemessen wir jetzt Taten zu Lasten nach Möglichkeit? Also wenn mir einer nen Knüppel übern Schädel zieht, weil er nur den hat, ist das schlimmer als wenn es einer macht, der aber auch zum Messer hätte greifen können? :mrgreen:

Und gut, du willst weiter deine Schindmähre reiten, obwohl sie schon in der Startbox hängen geblieben ist? Kannste haben :mrgreen:
Die Spitzelei der Wirtschaftsunternehmen kann wirtschaftlich existenzielle Folgen haben und diese Möglichkeiten werden in Zukunft noch zunehmen.
Dennoch wird es auch in Zukunft keine facebook-JVA geben - außer, wir privatisieren den Knast wie in der USA, aber auch dann wird die Belegschaft dann staatlich zugewiesen -

Das kann Dir bei staatlicher Spitzelei aber ganz schnell passieren. Und ich war wirklich ne ganz harmlose Wurst, nen pubertärer Nullchecker mit bißchen Spaß an Provo, der nur den falschen Bruder hatte und ne Bleibe brauchte und das Zimmer im besetzten Haus war eben die billigste Variante. Und wenn nicht durch glückliche Umstände nen solider, renomierter Anwalt die Sache übernommen hätte, wäre das böse geendet. Wesentlich böser, als nur nicht die Gesimsbretter im neuen Verteidigungsministerium montieren zu dürfen, weil auch 15 Jahre nach Einstellung wegen völliger Haltlosigkeit der Vorwürfe die in mir wohl ne Staatsgefahr sehen, der man den Zutritt verweigern muß.

Die Spitzelei der Wirtschaft ist wesentlich umfangreicher und wesentlich öfter hat das negative Folgen. Aber der Staat hat eben andere Machtmittel, die er zwar seltener einsetzt, aber wenn werden die Konsequenzen ungleich härter.
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Deppenwelt: Das Elend greift um sich

Beitrag von Depp72 »

Russlands bekanntestes Delikatessengeschäft muss schließen

Spoiler
Show
Tagesspiegel hat geschrieben:Der Laden stand einst für Glanz und Kaviar, jetzt muss das „Jellisejews“ schließen. Der Grund: Die Touristen in Moskau bleiben aus.
[...]
Um die Jahrhundertwende hat Wladimir Giljarowski, der letzte Moskauer Flaneur, in einem seiner Feuilletons die Eröffnung des Geschäfts für die Nachwelt bewahrt. „Kolonialwarenhaus Jelissejews und Weinkeller mit russischen und ausländischen Spezialitäten“, hieß der Laden offiziell.

„Auf dem Bürgersteig drängten sich die Menschen, die begierig auf die kunstvoll aufgebauten Waren starrten, die man in Moskau bis dahin nicht kannte“, schrieb Giljarowski. Bergeweise überseeische Früchte, eine wie Kanonenkugeln aufgeschichtete Pyramide von Kokosnüssen, Bananenstauden, permuttfarbene Meeresfrüchte „und über alldem strahlten elektrische Sterne auf ganze Batterien von Weinflaschen herab, sie leuchteten und verschwammen in den Spiegeln, die sich in schwindelnder Höhe verloren“.

Sinnbild adeliger und bourgeoiser Dekadenz

Die gesamte Moskauer Schickeria war zu der Eröffnung erschienen. Vater Parfeini, der Erzbischof der Hauptstadt, segnete die Auslagen und die Familie Jelissejew. Die hatten für ihren Prachtbau, der in die Geschichte eingehen sollte, zuvor ihrerseits Geschichte ausgelöscht: die Salons der Gräfin Wolkonskaja, in denen sich Jahrzehnte zuvor der liberale Adel und die russische Intelligenzia getroffen hatten, darunter auch der Dichter Alexander Puschkin. Der Salon der Wolkonskaja war ein Zentrum des kulturellen Lebens, vergleichbar dem Salon der Rahel Varnhagen in Berlin.

Bis zur Revolution 1917 drängen sich die Käufer in dem Geschäft, berichtet Giljarowski Jahre später. Obwohl Sinnbild adeliger und bourgeoiser Dekadenz, blieb der Laden auch nach der Revolution offen. Er hieß dann prosaisch „Gastronom No.1“, viele Moskauer nannten ihn despektierlich „Zarenladen“.

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 83924.html
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Deppenwelt: Der dickste Star von St. Pauli

Beitrag von Depp72 »

Mopo hat geschrieben:„Colossalmensch“ Emil Naucke: Er war der dickste Star von St. Pauli

Die Älteren wissen vielleicht noch, dass früher in Hamburg das Wort „Naucke“ ein Synonym war für dicke Menschen. Und Kinder haben bis in die 70er Jahren eine große Murmel oder einen bauchigen Kreisel so genannt – ohne die geringste Ahnung, auf wen dieser Begriff zurückgeht: auf Emil Naucke nämlich, einst der größte Star von St. Pauli. Auf jeden Fall der gewichtigste: 235 Kilo brachte der Mann auf die Waage – und war trotzdem eine Sportskanone.

Er ist schon ein bisschen seltsam: der Geschmack unserer Ur- und Ururgroßeltern. Ende des 19. Jahrhunderts avancieren sogenannte Abnormitätenschauen – englisch: Freak Shows – zu einem Massenvergnügen.

Die Lust auf Andersartiges, Exotisches, Bizarres ist damals riesengroß. Das erklärt, wieso die Leute in Massen zu Hagenbecks Völkerschauen strömen, wo Lappländer, Asiaten, Afrikaner oder Indianer ausgestellt sind wie Tiere. Es erklärt aber auch, wieso sich das Publikum am Anblick körperlicher Fehlbildungen ergötzt.

https://www.mopo.de/hamburg/hamburg-his ... i-38292572
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Deppenwelt: Gesichtsverlust 3.0

Beitrag von Depp72 »

Spoiler
Show
Geschichte der Gegenwart hat geschrieben:Gesichtserkennungstechnologien werden in unserem Alltag immer präsenter, aber nirgendwo werden sie so vielfältig eingesetzt wie in Xi Jinpings China. Bequem in vielen Alltagssituationen, aber bedrohlich für immer grössere Teile der Bevölkerung, wächst auch in China langsam das Unbehagen.
[...]
Schon seit Jahren wird Gesichtserkennung in China viel weitreichender eingesetzt als in Europa. Viele Bankautomaten sind mit Gesichtsscannern ausgestattet, ebenso Check-in-Counter an Flughäfen, Türen von Behördengebäuden, Studentenwohnheimen oder privaten Wohnanlagen. Mit Gesichtserkennung in öffentlichen Toiletten wird mancherorts der Toilettenpapierverbrauch kontrolliert. Bereits vor fünf Jahren installierten einige chinesische Grossstädte Gesichtserkennungssysteme, um Rotgänger an Ampeln zu identifizieren und ihre Fotos in bester kulturrevolutionärer Denunziationstradition einer Art „Public Shaming” zuzuführen. Über solche Fälle hat Kai Strittmatter in seinem Buch Die Neuerfindung der Diktatur bereits 2018 sehr eindringlich berichtet. Schon wird auch die Aufmerksamkeit von Schulkindern durch Gesichtserkennung überwacht. Die Ergebnisse sind selbstredend Teil der Evaluationen des Lehrpersonals, dessen Unterricht sowieso komplett videoaufgezeichnet wird. Von den „tiger mums” und „helicopter dads” im wahrscheinlich kompetitivsten Erziehungssystem der Welt sind bislang wenig Widerstände bekannt. Mittlerweile hat die Gesichtserkennung auch die Speziesgrenze überschritten: Chinesische Schweinefarmer nutzen sie nicht nur, um die Tiere elektronisch unterscheiden zu können, sondern auch, um frühzeitig Rückschlüsse auf Erkrankungen, insbesondere auf geschmacksbeeinträchtigende „Depressionen” des Borstenviehs ziehen zu können.
[...]
Beunruhigend ist auch, dass in China derzeit nicht nur fahrerlose Taxis an den Start gehen, sondern womöglich bald auch richterlose Gerichte, denen die bei weitem grösste Datenbank von digitalisierten Gerichtsurteilen der Welt zur Verfügung steht. Die auf der algorithmischen Auswertung solcher Daten und also auch auf dem „deep learning” aller Vorurteile basierenden Programme beginnen bereits aufgrund von Informationen zur Gesichts- und Körpersprachenerkennung verfahrensentscheidenden Input an die Justizbeamten zu liefern. Wem wächst – rein statistisch gesehen – in Ürümqi ein terroristischer Bart? Wer schlendert in Shanghai mit einem homosexuellen Blick den Bund entlang? Wie patriotisch war das Kinn bei der Fahnenhissungszeremonie in Kashgar in die Höhe gereckt, wie suizidal die Kopfbewegung eines Lagerinsassen? Nur noch wenig entgeht dem Projekt „Sharp Eyes“ des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit.

Und im „Westen“?

Doch wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Auch die EU hat in ihrem Projekt „iBorderCtrl“ seit 2018 allerlei Technologien entwickeln lassen, die Menschen im Buschwerk erspähen, Risikoprofile von Reisedokumenten erstellen und, natürlich, Gesichter erkennen. Das „Automatic Deception Detection System“ wurde z.B. darin trainiert, „Lügenmimiken“ bei der Beantwortung der von Avataren am Grenzübergang gestellten Fragen zu melden. Pilotsysteme wurden an Aussengrenzenposten in Ungarn, Griechenland und Lettland „erfolgreich getestet“, führten jedoch aufgrund von Fehlerraten von bis zu 20% zu nach wie vor hängigen Protestverfahren wegen Verletzung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung.

In den USA wurde der Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie in San Francisco im Mai 2019, in Portland im September 2020 grundsätzlich verboten – letzteres in Reaktion auf ihren Einsatz während der Black Lives Matter-Demonstrationen. Für Schlagzeilen sorgten auch die Nachrichten über Clearview AI, jene Firma, deren Datenbank von rund drei Milliarden aus sozialen Medien gekaperten Bildern mittlerweile von tausenden amerikanischen Strafverfolgungsbehörden genutzt wird. Die Firma verfügt damit über etwa siebenmal so viele Gesichtsdaten wie das FBI – das „Ende der Privatsphäre, wie wir sie kannten“ titelte die New York Times. Die Beziehungen des australischen Firmengründers (Cam-)Hoan Ton-that in die rechte Politszene der USA sind wohldokumentiert, der Einsatz der Datenbank in Kanada seit kurzem rechtlich untersagt. Als nun die Untersuchungsbehörden bei der Identifikation der Kapitol-Stürmer vom 6. Januar 2021 massenhaft Clearview-Daten verwendeten, freute sich nicht nur Ton-that – auch in China war die Häme gross. Wieder einmal hätten die USA gezeigt, dass sie „mit zweierlei Mass messen“, stichelte das „China Jugend-Netzwerk“. Mit dem „Menschenrechtshut auf dem Kopf“ habe man chinesische Gesichtserkennungsfirmen auf die staatliche Überwachungsliste gesetzt, während Clearview sogar von US-amerikanischen Social-Media-Giganten wie Twitter, Facebook und Youtube kritisiert worden sei.
[...]
Unbeeindruckt von der Kritik an den gut dokumentierten rassistischen Fehlleistungen biometrischer Erkennungssysteme verläuft ein epistemischer Bruch. Noch rasanter als im „Westen“ rückt er in China von der Einzigartigkeit individuellen Verhaltens ab und bewegt sich immer tiefer in massendatengestützte Wahrscheinlichkeitsmodelle. Durch sie werden Räume eröffnet, in denen der Algorithmus verspricht, letztlich mehr über das Individuum, dessen Verhalten, Emotionen und Vorlieben zu wissen als das Individuum selbst. Dass das Unbehagen an der physischen Identifizierbarkeit des Einzelnen vor diesem Hintergrund auch in der Han-chinesischen Mehrheit in China wächst, ist unübersehbar.
Kwelle & mehr: https://geschichtedergegenwart.ch/gesichtsverlust-3-0
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Deppenwelt: Lou Ottens, Erfinder der Kompaktkassette

Beitrag von Depp72 »

In diesme Seniorenheim dürfte sich fast jeder noch an die Kompaktkassette erinnern. Bandsalat, Mix-Tapes und Gefluche, wenn beim Aufnehmen des neuen Lieblingssongs aus dem Radio eine Stimme ertönte: ''Hier ist das NDR-Verkehrsstudio. Aktuelle Meldungen liegen zurzeit nicht vor.''
Heise hat geschrieben:Lou Ottens revolutionierte mit der Kompaktkassette die Musikwelt und entwickelte später mit der CD deren Ablösung mit. Nun starb er im Alter von 94 Jahren.

Die Musikwelt trauert um einen Technikpionier, der die Musik tragbar machte: Der niederländische Ingenieur Lodewijk Frederik „Lou“ Ottens legte mit der Entwicklung der Kompaktkassette (auch Audio- oder Musikkassette) in den 1960er Jahren den Grundstein für die moderne Art des Musikkonsums. Erst durch die Kompaktkassette wurde Musik wirklich mobil und spätestens 1979 mit der Markteinführung von Sonys Walkman auch überall verfügbar.

https://www.heise.de/news/Er-machte-Mus ... ?seite=all
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Deppenwelt: Hämatom

Beitrag von Depp72 »

Alte Liebe rostet nicht (Akustik Version): https://www.youtube.com/watch?v=J618RrCqTHk


Alte Liebe rostet nicht (Orginal Version): https://www.youtube.com/watch?v=5jHmyPD-LPE


Eines der Lieder, bei denen ich regelmäßig nicht weiß, welche Version ich schöner finde.
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Deppenwelt: Sibylle Boden-Gerstner

Beitrag von Depp72 »

Berliner Zeitung hat geschrieben:Interview über Sibylle Boden-Gerstner:

„Zu jüdisch für die Nazis, zu bürgerlich für die DDR, zu links für die BRD“

Warum die Gründerin der DDR-Modezeitschrift Sibylle ihr Leben lang nach einer Heimat gesucht hat. Tochter Daniela Dahn und Enkelin Laura Laabs erinnern sich.

https://www.berliner-zeitung.de/wochene ... -li.154077
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Deppenwelt: Kreative Lösung gegen Gaffer?

Beitrag von Depp72 »

Wäre schön, wenn das funktioniert und zumindest etwas hilft:
Mopo hat geschrieben:Gaffer sind ein riesiges Problem für Rettungskräfte – nun gibt es eine kreative Lösung, die Abhilfe schaffen soll: „Gaffen tötet” - diese Botschaft soll künftig auf den Smartphones von Schaulustigen erscheinen, wenn sie Unfall-Einsätze der Johanniter fotografieren wollen.

Möglich wird das durch einen technischen Trick: QR-Codes an den Rettungsfahrzeugen oder an der Ausrüstung der Retter lösen auf den Smartphones von fotografierenden Gaffern den Warnhinweis aus. Die Idee einer Werbeagentur, die den Schaulustigen ihre Tat unmittelbar bewusst machen soll, wird in den nächsten Monaten von den Johannitern in einem Pilotprojekt getestet, wie die Johanniter-Unfall-Hilfe am Freitag mitteilte.

https://www.mopo.de/news/panorama/kreat ... n-38346660
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Re: Deppenwelt: Lou Ottens, Erfinder der Kompaktkassette

Beitrag von Outtatime »

Depp72 hat geschrieben: Sonntag 25. April 2021, 12:10 In diesme Seniorenheim dürfte sich fast jeder noch an die Kompaktkassette erinnern. Bandsalat, Mix-Tapes und Gefluche, wenn beim Aufnehmen des neuen Lieblingssongs aus dem Radio eine Stimme ertönte: ''Hier ist das NDR-Verkehrsstudio. Aktuelle Meldungen liegen zurzeit nicht vor.''
Heise hat geschrieben:Lou Ottens revolutionierte mit der Kompaktkassette die Musikwelt und entwickelte später mit der CD deren Ablösung mit. Nun starb er im Alter von 94 Jahren.

Die Musikwelt trauert um einen Technikpionier, der die Musik tragbar machte: Der niederländische Ingenieur Lodewijk Frederik „Lou“ Ottens legte mit der Entwicklung der Kompaktkassette (auch Audio- oder Musikkassette) in den 1960er Jahren den Grundstein für die moderne Art des Musikkonsums. Erst durch die Kompaktkassette wurde Musik wirklich mobil und spätestens 1979 mit der Markteinführung von Sonys Walkman auch überall verfügbar.

https://www.heise.de/news/Er-machte-Mus ... ?seite=all
Dazu sagt mir eine Stimme aus den 80igern: https://www.youtube.com/watch?v=h5_5wE-b9B4
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VOGT RAUS!!! WEHRLE RAUS!!! ADRION RAUS!!!
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Deppenwelt: Gewalt gegen Umweltschützer

Beitrag von Depp72 »

Spiegel hat geschrieben:Gewalt gegen Aktivisten weltweit »Firmen beauftragen Mörder, um Umweltschützer töten zu lassen«

Umweltschützer in Ländern wie Kolumbien, Brasilien und den Philippinen kämpfen gegen illegale Abholzung, Bergbau und andere Megaprojekte, die ihr Land zerstören. Ihren Einsatz bezahlen sie oft mit dem Leben.
[...]
Ein Kampf, der für viele Umweltschützerinnen und Umweltschützer tödlich endet. Die Nichtregierungsorganisation Global Witness hat in ihrem 2020 veröffentlichten Bericht »Defending Tomorrow« ein Rekordhoch von Morden dokumentiert: Allein im Jahr 2019 wurden weltweit 212 Menschen, die Umwelt, Tiere oder ihr Land verteidigten, umgebracht – durchschnittlich mehr als vier pro Woche. Und das ist nur die offizielle Statistik: Die Organisation geht davon aus, dass die Mordrate tatsächlich höher ist; Morde in Ländern und Regionen, in denen die Arbeit von Presse und Nichtregierungsorganisationen eingeschränkt ist, bleiben undokumentiert.

In keinem Land der Welt wurden mehr Umweltaktivisten ermordet als in Kolumbien. Doch auch die Philippinen und Brasilien sind für sie besonders gefährliche Regionen.

https://www.spiegel.de/ausland/gewalt-g ... 4d710514fd
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Bauer räumt Stein aus dem Weg – und verkleinert Frankreich

Beitrag von erpie »

Oh wei ein neuer Konflikt mitten Europa...
Jahrhundertealter Vertrag verletzt Bauer räumt Stein aus dem Weg – und verkleinert Frankreich
Mit seinem Traktor räumte ein Bauer einen 150 kg schweren Grenzstein aus dem Weg. Belgien wurde dadurch ein kleines Stück größer.
https://www.tagesspiegel.de/politik/jah ... 61292.html
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
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Re: Bauer räumt Stein aus dem Weg – und verkleinert Frankreich

Beitrag von Atlan »

erpie hat geschrieben: Donnerstag 6. Mai 2021, 08:35 Oh wei ein neuer Konflikt mitten Europa...
Jahrhundertealter Vertrag verletzt Bauer räumt Stein aus dem Weg – und verkleinert Frankreich
Mit seinem Traktor räumte ein Bauer einen 150 kg schweren Grenzstein aus dem Weg. Belgien wurde dadurch ein kleines Stück größer.
https://www.tagesspiegel.de/politik/jah ... 61292.html
Für ein Europa ohne Grenzen im Inneren. Einfach die Grenzen umpflügen! :thumbup: :lol:
Landwirte reden nicht lange, sie handeln!
Grün/Weiße Grüße :wave:
Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.
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Deppenwelt: Basecamp

Beitrag von Depp72 »

t3n hat geschrieben: Die Basecamp-Gründer wollen am Arbeitsplatz künftig nicht mehr über Probleme sprechen, das schade der Produktivität. Stattdessen waschen sie ihre schmutzige Wäsche versehentlich in aller Öffentlichkeit – und glänzen mit Ignoranz.

Basecamp-Gründer Jason Fried hat am Dienstag einen Blogpost veröffentlicht. Im Unterschied zu sonst geht es darin aber nicht um eine „healthy work culture“, sondern um die Ankündigung, künftig keine gesellschaftlich relevanten Themen am Arbeitsplatz diskutiert sehen zu wollen.
Zur Veröffentlichung des Blogposts sah es noch aus, als müsste der geneigte Leser sich selbst einen Reim darauf machen, welche Themen künftig erlaubt sein würden und welche nicht. Mittlerweile ist klar, dass der Auslöser für die apolitische Neuausrichtung des Startups die Diskussion um ein internes Problem war, die die Gründer unterbinden wollten. Ein Drittel der Belegschaft hatte sich im vergangenen Jahr zu einer sogenannten DE-&-I-Arbeitsgruppe organisiert und über Ansätze für mehr Diversität und Inklusion im Unternehmen gesprochen. Im Zuge dessen war auch eine seit mehr als zehn Jahren existente Liste mit „witzigen Kundennamen“ zur Sprache gekommen. Die Angestellten wollten darüber sprechen, die Gründer nicht.

https://t3n.de/news/basecamp-ruf-arbeit ... k-1375809/
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Depp72
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Deppenwelt: Notfallpass auf dem Handy

Beitrag von Depp72 »

Bin erst jetzt darüber gestolpert. Find ich interessant für einen selbst, da dass Smartphone inzwischen fast immer mit dabei ist. Aber auch für den Fall eine hilflose Person zu finden, um zu prüfen, ob die Infos auf ihrem Handy hinterlegt hat.

Video von Mobilsicher: https://www.youtube.com/watch?v=PnWnTib4AZI
In Schriftform: https://mobilsicher.de/ratgeber/notfall ... nd-android
Mobilsicher hat geschrieben:Ein digitaler Notfallpass lässt sich bei iPhones und Android-Handys über den gesperrten Bildschirm aufrufen. Ersthelfer*innen können dann auf Notfallinformationen zugreifen. Wie der Notfallpass funktioniert, erfahren Sie hier.

Einen digitalen Notfallpass kann jede*r auf seinem Android-Smartphone oder iPhone selbst einrichten. Im Notfall können Ersthelfer*innen, Rettungskräfte oder Ärzt*innen dann Informationen zur Gesundheit abrufen.

Welche Informationen Sie hinterlegen, entscheiden Sie selbst. Wenn Sie es erlauben, kann jede Person auf Ihre Notfalldaten zugreifen – auch wenn das Handy gesperrt ist.
Hinterlegen können Sie neben Notfallkontakten zum Beispiel Angaben zu Blutgruppe, Allergien, Medikamenten und Krankheiten.
Zusätzlich können Sie Ihren Vor- und Familiennamen, Adresse und Geburtsdatum eintragen, bei iOS und einigen Android-Geräten auch das Gewicht, die Größe und Angaben zur Organspende. Android-Nutzer*innen können zusätzlich noch beliebig Daten ergänzen.

PS:
Die Videos von Mobilsicher auf YT rund um Smartphones und Datensicherheit finde ich grundsätzlich interessant und sehr gut aufbereitet. Auch für Anfänger verständlich. Als ein Beispiel dafür siehe '3 Argumente gegen Google Pay': https://www.youtube.com/watch?v=F_PFllNy0pU
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Deppenwelt: Android-Apps + Tracker

Beitrag von Depp72 »

Wer mal ein wenig nachschauen will, ob und wenn ja welche Tracker bei seinen installierten Apps eingebaut sind, kann das bei Exodus prüfen. Einer Datenschutz-Audit-Plattform für Android-Anwendungen. App-Namen eingeben und dann wird die Anzahl der Tracker angezeigt: https://reports.exodus-privacy.eu.org/de/
PC Welt hat geschrieben:Android-Apps haben die Tracker-Seuche

Die Mehrzahl der untersuchten Android-Apps enthält Tracker, die Nutzungsdaten an Unternehmen senden. Die Daten gehen nicht nur an Google, sondern auch an Drittfirmen.
[...]
Die Mehrzahl der populären Apps ist mit Tracker-Code regelrecht verseucht. Mehr als ein halbes Dutzend Tracker pro App ist keineswegs ungewöhnlich, kein einziger gefundener Tracker eher die Ausnahme. Die Eurosport-App enthält 34 Tracker, die der TV-Zeitschrift Hörzu 20 und Microsoft Outlook bringt immerhin 11 Tracker mit.

So finden sich Tracker wie Google Firebase Analytics und Google Ads in mehr als der Hälfte der bislang untersuchten Apps. Ein Viertel der Apps enthält einen oder mehrere Facebook-Tracker. Noch verstörender ist die breite Präsenz der Tracker von Drittfirmen wie Flurry, InMobi oder AppsFlyer. Das bedeutet, dass Nutzungsdaten der App-Nutzer, teils auch persönliche Daten, in aller Regel ohne deren Wissen an Unternehmen abfließen, von denen die Nutzer meist noch nie etwas gehört haben.

https://www.pcwelt.de/news/Android-Apps ... 62857.html
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erpie
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Slow-TV in Skandinavien

Beitrag von erpie »

Warten auf die Elche

Es geht um Elche. Und eines ist sicher: Erhag ist definitiv die richtige Person für diesen Job. Immer aufs Neue von Elchen fasziniert, ist er Projektleiter eines Elchprogramms. Das ist nicht irgendeins, sondern das Elchprogramm. Ein Publikumsrenner. Im dritten Jahr übertrug das öffentlich-rechtliche schwedische SVT in diesem Frühjahr live und rund um die Uhr die wochenlange Dauersendung „Den stora älgvandringen“, also „Die große Elchwanderung“. Bei der Pre­miere im Frühjahr 2019 sendete man 450 Stunden an einem Stück, 2020 waren es 768 Stunden, und in diesem Jahr lief das Programm ab dem 18. April ganze 520 Stunden lang.

Und was sehen die Millionen ZuschauerInnen, die diese Elchsendung oft Stunden an einem Stück gucken? Natürlich Wald, viel Wald. Dazu glucksendes Wasser, einzelne Eisschollen, Vogelschwärme am Himmel, mal einen Adler oder Birkhühner. Und am Flussufer taucht vielleicht ein Biber, Otter, Fuchs oder Rentier auf. Was meistens fehlt, sind – Elche. Aber das stört offenbar nicht.

Die Reaktionen in Schweden und Finnland, wo die „Älgvandringen“ auch übertragen wird, sind überschwänglich: Herrlich entspannend sei das, heißt es oft, fast so, als ob man da selbst am Ufer säße und langsam der Frühling einzöge. Oder mit den Worten einer Rezensentin von Svenska ­Dagbladet: „Die Seele bekommt direkt durch den Schirm ein Bad in der Schönheit und Warmherzigkeit der Natur.“ Und Elche kommen dann manchmal sogar auch ins Bild. Sie überqueren nämlich auf dem Weg von den Winterweiden am Meer zu den Sommerweiden in den Bergen den Fluss Ångermanälven im südlichen Lappland an einer bestimmten Stelle: bei Kullberg, rund 150 Kilometer von seiner Mündung in die Ostsee entfernt. „Sie machen das vielleicht schon seit der Steinzeit“, vermutet die Elchforscherin Wiebke Neumann.
https://taz.de/Slow-TV-in-Skandinavien/!5767246/
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie