Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

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erpie
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Re: Strike Germany

Beitrag von erpie »

Hoellenvaart hat geschrieben: Mittwoch 24. Januar 2024, 23:34 „Strike Germany“, so nennt sich eine Initiative, die zum Boykott Deutschlands aufruft, wegen dessen Loyalität zu Israel und wegen der Unterdrückung der palästinensischen Sache – und dass diese Aktion ganz echt sei, wurde in der F.A.Z. wie in anderen Zeitungen bezweifelt: weil der Ton so krass, die Vorwürfe so überzogen waren, dass man auch vermuten konnte, es handle sich um eine seltsam verdrehte Parodie oder Satire.

Auf der Website und dem X-Account wird diese Vermutung empört zurückgewiesen; und zum Beleg für die eigene Tatsächlichkeit hat „Strike Germany“ jetzt eine Liste mit den Namen von sechshundert Personen veröffentlicht, die künftig nicht mehr in Deutschland auftreten wollen, jedenfalls nicht da, wo staatliche Institutionen als Veranstalter fungieren.

Der prominenteste Name ist Annie Ernaux, französische Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin - ihr deutscher Verlag, Suhrkamp, bestätigt, dass sie unterschrieben hat. Ein großer Schock ist es aber nicht. Aus ihrer Sympathie für die Boykottbewegung BDS hat Annie Ernaux nie ein Geheimnis gemacht.

Auf der Liste stehen auch der palästinensische Schriftsteller Mohammed El-Kurd, die britische Künstlerin Tai Shani und Tirdad Zolghadr, Gastprofessor an der Berliner UdK, der das Kunststück schaffen muss, die Institution, an der er lehrt, zugleich zu boykottieren. Annie Ernaux, sagt der Verlag, möchte die Veröffentlichung und Inszenierung ihrer Texte nicht boykottieren.


https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 44206.html

wenn der Suhrkamp-Verlag eier hätte, würde er die (nebenbei grottenschlechten) bücher dieses objekts der regelmäßigen geistigen verwirrung der schwedischen juroren nicht mehr veröffentlichen. aber die kohle für diesen schund ist natürlich wichtiger als die moral.

verträgt sich auch hervorragend mit dem Jüdischen Verlag im Suhrkamp-Verlag:

Der Jüdische Verlag unternimmt - im Bewusstsein der von Deutschland im 20. Jahrhundert ausgegangenen Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden - eine Arbeit des Eingedenkens. Dazu gehören Publikationen über die Zeit der Shoah, dazu gehört aber auch das Bewahren der »Hoffnung im Vergangenen« (Walter Benjamin) und damit der Bezug auf Gegenwart und Zukunft jüdischen Lebens.

Neben den kulturgeschichtlichen und historischen Studien steht die Literatur, wie zum Beispiel die Werke vom Else Lasker-Schüler und des Literaturnobelpreisträgers Samuel Josef Agnon.


https://www.suhrkamp.de/verlage/juedischer-verlag-s-25

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Dies "strike Germany" geht ja auf die "Antidiskriminierungsklausel" zurück, die der Berliner Kultursenator einführte für Förderanträge. Zum einen ist es da schon sehr zweifelhaft das gleich ganz Deutschland Zensur betreibt, und zum anderen finde ich es auch vermessen von den Kulturtreibenden das Sie ein "Recht auf Fördergelder" für sich fordern, ohne irgendeine "Bedingung". Wenn man sich nur anschaut wie Steuergelder bei der Documenta für antisemitische Kunst verpulvert wurden, frage ich mich schon ob da nicht jetzt rumgeheult wird weil ein finanzieller Trog weniger Futter bietet.
Zunächst waren es vor allem knalliges Grafikdesign und noch knalligere Worte, mit denen "Strike Germany" von sich reden machte. Wer den Boykottaufruf gegen deutsche Kulturinstitutionen wegen der deutschen Israelpolitik unterzeichnet hatte, war nicht bekannt. Dann veröffentlichten die - weiterhin anonymen - Initiatoren die Liste der gut 1000 Unterzeichner. Und mit der Schriftstellerin Annie Ernaux fand sich dort auch gleich eine weltberühmte Unterstützerin.

Weitere prominente Namen sind die US-Philosophin Judith Butler, die frühere Documenta-Leiterin Catherine David, der Künstler Lawrence Abu Hamdan und die französische Postkolonialismus-Theoretikerin Françoise Vergès. Aber sonst? Die meisten Denker, Künstler und Kuratoren aus dem internationalen Kultur-, Literatur- und Wissenschaftsbetrieb, die man auf Listen wie dieser oft findet, haben nicht unterzeichnet. Sei es wegen der schrillen Rhetorik, weil sie sich ihrer Arbeitsmöglichkeiten in Berlin nicht berauben wollten oder weil sie einsahen, dass der Streikaufruf, würde er befolgt, genau das Verstummen israelkritischer Künstler zur Folge hätte, von dem ihre Gegner träumen.

Folgen hat "Strike Germany" allerdings in der Berliner Clubszene. Mehrere DJs, die beim CTM-Festival im Berghain auftreten sollten, haben ihre Auftritte abgesagt. Die Organisatoren bedauerten das und betonen, sie wollten "Räume für Begegnungen und Reflexion bieten" und "diese Räume offen" halten.

Die Autoren des Appells begrüßen das Eintreten gegen Antisemitismus und Diskriminierung als "wertvollen Schritt", halten aber die ADK dazu für untauglich. Sie kollidiere mit der im Grundgesetz garantierten Kunst- und Meinungsfreiheit und werde zu Rechtsunsicherheit und Diskriminierung führen. Dies liege vor allem daran, dass die Klausel ein "persönliches Bekenntnis" zur IHRA-Definition von Antisemitismus von allen verlange, die sich um Förderung beim Land Berlin bewerben. Die IHRA-Definition sei als "Erkenntnisinstrument für israelbezogenen Antisemitismus" entwickelt worden, nicht aber zur "rechtsverbindlichen Verwendung in der Behördenpraxis".
https://www.sueddeutsche.de/kultur/berl ... -1.6335058

Die Kritik wird an der "Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und ihrer Erweiterung durch die Bundesregierung" festgemacht. Ok das ist in Ordnung für die meisten Kultureinrichtungen. Wie ich das sehe ist die Klausel hauptsächlich gegen den "BDS" gerichtet der ja hier in Berlin in der Clubszene Auftritte von jüdischen DJs verhindert.
Jack aus den USA, Jeanne aus Frankreich und Maya aus Berlin bestreiken jetzt Deutschland. Sie sind keine Bauern, keine Lokführerinnen, sondern: Schriftsteller, Künstlerin, Studentin. Zusammen mit rund tausend anderen Mitstreitern aus dem globalen Kulturbetrieb haben sie einen Aufruf der Initiative mit dem vieldeutigen Namen "Strike Germany" unterzeichnet. Seit vergangener Woche kursiert er vor allem über Instagram, das Design der Posts ist schwarz, rot, grün und weiß: die palästinensischen Farben. Die Organisatoren halten ihre Identität bisher geheim, auf eine Anfrage der ZEIT an eine E-Mail-Adresse, die klandestin weitergereicht wurde, gibt es keine Antwort. Womöglich kommen die Organisatoren aus dem Umfeld des Netzwerks Boycott, Divestment, Sanctions (BDS), das Israel durch Boykotte international isolieren will. Jetzt ist auch Deutschland dran.

Eine Behauptung von Strike Germany: Menschen, die sich nicht der uneingeschränkten Unterstützung Deutschlands für Israel anschließen, würden hier isoliert oder "ausgemerzt" ("weed out" heißt es in der englischen Fassung des Aufrufs). Deshalb solle der Streik so lange dauern, bis sich die deutschen Kulturinstitutionen für die Abschaffung der Anti-BDS-Resolution des Bundestages einsetzen. Von dem Terror der Hamas und den israelischen Geiseln findet sich in dem Aufruf kein Wort.

Im Berghain führte der Streikaufruf in den vergangenen Tagen bereits zu mehreren Absagen von DJs, darunter auch zwei Künstlerinnen, die am 26. Januar zur Eröffnung des auf elektronische Musik spezialisierten, öffentlich geförderten CTM-Festivals auflegen sollten. Weitere DJs schlossen sich dem Boykott des Festivals an, Kampire aus Uganda etwa schrieb am Montag auf Instagram von einem "Klima der Repression" und "Zensur" in Deutschland. Zugleich sagte das Berghain von sich aus den Auftritt eines DJs ab – dieser habe Posts geteilt, die den Hamas-Terror leugnen. Was wiederum weitere Proteste auslöste. So scheint sich die Szene langsam selbst zu zerlegen.
https://www.zeit.de/2024/04/strike-germ ... -kuenstler
Seit Mitte Dezember mussten sich Antragsteller aus Kunst und Kultur in Berlin zu einer "vielfältigen Gesellschaft und gegen jede Form von Antisemitismus" bekennen, und zwar - was die Kritik ausgelöst hatte - "gemäß der Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und ihrer Erweiterung durch die Bundesregierung". Viele Juristen halten diese vor allem auf israelbezogenen Antisemitismus fokussierte Definition für unscharf, zudem sei sie als Arbeitsdefinition nie als Grundlage politischen Handelns gedacht gewesen.

Zwar hatte der Kultursenator stets betont, dass die Klausel lediglich "deklaratorischen" Charakter habe und im Falle eines Verstoßes keine Rückforderung von Fördergeldern drohe. Doch die Verunsicherung war groß. Tausende Künstlerinnen und Künstler hatten in einem offenen Brief protestiert, Kulturschaffende warfen ihm "Gesinnungsschnüffelei" und "Bekenntniszwang" vor. Internationale Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen warnten, dass Deutschland sich im globalen Diskurs isolieren und der Wissenschaftsstandort Schaden nehmen könnte. Zuletzt hatte die internationale Initiative "Strike Germany" beklagt, in Deutschland herrsche eine "Zensur" israelkritischer Stimmen.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/berl ... -1.6336905
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von GaviaoDF »

Amitaener hat geschrieben: Mittwoch 24. Januar 2024, 23:13
GaviaoDF hat geschrieben: Mittwoch 24. Januar 2024, 22:35

Geil, der Autokratennutte ihr Demokratietrainingshandbuch wurde von Vladl und Xi erarbeitet.
Realsatire vom Feinsten!
Du hast womöglich vom Blasen Ahnung, aber nicht vom Tuten.
Und jetzt geh wieder an den Spinattopf, Lutscher.
Aber ich verstehe deine Not - muss ganz viel Aua machen, wenn ausgerechnet ein Kommunist das Grundgesetz hochhält gegen die Meute aus der Volksgemeinschaft.
Ein Völkerrechtsverachter wehrt sich aufrecht gegen Volksgemeinschaft. Lol, das könnte glatt von Loriot sein.
"Klar. Ich hätte das selber machen können (in die Politik zu gehen), aber dazu fehlte mir bisweilen im Leben der Mut, die Egomanie, die Zeit u. auch Vitamin B."

Quelle: Wer wohl?
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Amitaener »

GaviaoDF hat geschrieben: Donnerstag 25. Januar 2024, 17:56
Amitaener hat geschrieben: Mittwoch 24. Januar 2024, 23:13

Du hast womöglich vom Blasen Ahnung, aber nicht vom Tuten.
Und jetzt geh wieder an den Spinattopf, Lutscher.
Aber ich verstehe deine Not - muss ganz viel Aua machen, wenn ausgerechnet ein Kommunist das Grundgesetz hochhält gegen die Meute aus der Volksgemeinschaft.
Ein Völkerrechtsverachter wehrt sich aufrecht gegen Volksgemeinschaft. Lol, das könnte glatt von Loriot sein.
Scheint viel Bock zu machen, seinen Sockenschuss zu exhibitionieren.
Buli
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Drewes - Kleine-Bekel, Köhn, Rothe (Brown, Gavory, Cisse) - Lemperle, Hartel, Holtby, Tzolis, Nebel (Quedraogo) - Atik, Saad (Afolayan, Kozuki)
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Gebhardt - Kölle, Zeitz, Faber, Oppie (Ehlich, Sechelmann) - Marseiler, Kerber, Kankam Kyerewaa, Kopacz, Burcu (Civeja, Shipnoski, Westermeier) - Scienza (Otto, Becker, Beleme, Bamba)
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von erpie »

In Freital spricht ein AfD Mann zum Gedenktag und in Berlin ...
Es ist eine ungeheuerliche Provokation: An diesem Samstag, dem Jahrestag der Auschwitz-Befreiung, wollen Israelhasser in Berlin vor dem Roten Rathaus gegen den jüdischen Staat demonstrieren. Darunter sind mehrere Gruppen, die den Hamas-Terror vom 7. Oktober offen bejubelt haben.

Zu den Aufrufenden gehört etwa die trotzkistische Organisation „Arbeiterinnenmacht“, die ein Ende der „Kriminalisierung“ der Hamas sowie die Freilassung aller palästinensischen Terroristen aus israelischen Gefängnissen fordert.

Auch die Splittergruppe „Revolutionäre Linke“ ruft zu der Demonstration auf. Sie erklärte sich nach dem Massaker der Hamas mit den Terroristen solidarisch – schließlich sei „Widerstand in all seinen Formen“ das Recht „jedes unterdrückten Volks“.
https://www.tagesspiegel.de/politik/zum ... ource=push
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Heinz B. »

Amitaener hat geschrieben: Donnerstag 25. Januar 2024, 18:27
GaviaoDF hat geschrieben: Donnerstag 25. Januar 2024, 17:56

Ein Völkerrechtsverachter wehrt sich aufrecht gegen Volksgemeinschaft. Lol, das könnte glatt von Loriot sein.
Scheint viel Bock zu machen, seinen Sockenschuss zu exhibitionieren.
Yep, machst du schließlich jeden Tag. :thumbup:
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Amitaener »

Heinz B. hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2024, 20:26
Amitaener hat geschrieben: Donnerstag 25. Januar 2024, 18:27

Scheint viel Bock zu machen, seinen Sockenschuss zu exhibitionieren.
Yep, machst du schließlich jeden Tag. :thumbup:
Rumpelheinzchen, beim Psychologisieren am Küchenschrank gestoßen....?
Buli
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Heinz B. »

Amitaener hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2024, 20:43
Heinz B. hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2024, 20:26

Yep, machst du schließlich jeden Tag. :thumbup:
Rumpelheinzchen, beim Psychologisieren am Küchenschrank gestoßen....?
Autokratenliebchen, wie kommst du denn darauf?
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Amitaener »

Heinz B. hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2024, 21:36
Amitaener hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2024, 20:43

Rumpelheinzchen, beim Psychologisieren am Küchenschrank gestoßen....?
Autokratenliebchen, wie kommst du denn darauf?
Naja, irgendwoher muss die Verwirrtheit ja kommen, mit der du die GDL-Streikleitung für ein Führerhauptquartier hältst.
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Heinz B. »

Amitaener hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2024, 22:23
Heinz B. hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2024, 21:36 Autokratenliebchen, wie kommst du denn darauf?
Naja, irgendwoher muss die Verwirrtheit ja kommen, mit der du die GDL-Streikleitung für ein Führerhauptquartier hältst.
Junge, ich mach mir Sorgen um dich. Seit sie dich offenbar aus dem Golfclub rausgeschmissen haben, nimmt dein Nazisprech (Pimpfe, Führerhauptquartier etc) immer mehr zu. Aber rot und braun passten ja schon immer gut zusammen.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von erpie »

Ein hinter der Bezahlschranke liegender Text zum 07.10.23, dem Terrorangriff der Hamas auf Israel.
Spoiler
Show
„Schwächen, demütigen, zerstören“: Welche Ungeheuerlichkeiten die Hamas Frauen angetan hat
Valerie Höhne
5–6 Minuten

Shari Mendes hat sich einen Schal ihrer Mutter um den Hals gelegt. Sie steht im Auswärtigen Amt in Berlin, in der Bibliothek, die im Keller liegt. Ein Raum, der Ruhe ausstrahlt, trotz seiner Größe. Ihre Mutter hat die Shoah überlebt. Jetzt ist Shari Mendes hier, um über das zu sprechen, was die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober in Israel tat, als sie das Land überfiel, mehr als 1200 Menschen tötete und rund 240 als Geiseln nahm.

Am Militärstützpunkt Shura kamen die Leichen der Opfer an. Mendes, Reservistin der Armee, bereitete die Leichen von Soldatinnen auf das Begräbnis vor. Ihre Einheit arbeitete rund um die Uhr. „Die Körper der Toten haben sich bis unter die Decke gestapelt“, sagt sie. Mendes erzählt von den Ungeheuerlichkeiten, die sie gesehen hat. Von Frauen, denen mehrfach in den Kopf, in die Vulva oder die Brüste geschossen worden sei.
Schenkt die Weltgemeinschaft den Berichten keinen Glauben

Zur Grausamkeit kommt etwas hinzu, was es in anderen Kriegen nicht gibt: Nichtregierungs-Organisation und die UN haben die Gewalttaten gegen Frauen erst spät verurteilt. Bei der israelischen Zivilbevölkerung und der Regierung blieb der Eindruck haften, die Weltgemeinschaft glaube nicht, dass die Hamas die Gräueltaten tatsächlich verübt habe. Medien wie Al Dschasira berichten zwar von den Vorwürfen, aber auch von den Dementis der Hamas.

Deswegen steht Mendes im Auswärtigen Amt, gemeinsam mit Mirit Ben Mayor, Oberkommissarin der israelischen Polizei, Simcha Greiniman, einem Ersthelfer, der viele Leichen barg. Begleitet werden sie von Sheryl Sandberg, die als Geschäftsführerin von Facebook und Buchautorin berühmt wurde.

Ein Problem: Viele der Frauen, von denen Mendes, Mayor und Greiniman berichten – offenbar von Hamas-Kämpfern vergewaltigt – wurden schnell begraben. So will es der jüdische Brauch. Dieser lehnt Obduktionen generell ab. Moshe Fintzy, ein Pressesprecher der israelischen Polizei, sagte der „New York Times“ im Januar, es gebe „null Obduktionen, null“.

Es gibt Videos, die die Hamas bei ihrer Attacke selbst aufgenommen hat. Die Regierung hat daraus einen Film gemacht, der das Grauen zeigt. Journalistinnen und Journalisten, die ihn gesehen haben, berichten von verbrannten Frauenkörpern, untenrum unbekleidet.
Eine nackte Frau neben einem Kinderwagen voller Blut

Mayor erzählt davon, wie Frauen aufgefunden wurden: eine Frau nackt neben einem Kinderwagen voller Blut, ein totes Baby neben ihr. In einem Haus eines Kibbuz eine Frau, deren Unterhose zerrissen wurde. Eine Frau, deren Vulva zerschnitten wurde. „Als ein Akt der Erniedrigung“, sagt Mayor. Wenn sie spricht, stockt ihre Stimme manchmal.

Simcha Greiniman gehört zu Zaka, einer israelischen Nichtregierungsorganisation, die nach Terroranschlägen die Toten birgt. Es sind meist orthodoxe Juden, die nach Katastrophen Leichen sammeln und identifizieren.

Greiniman erzählt von einer Frau, über das Bett gebeugt, der Unterkörper nackt, in der Hand eine Granate. Von ihrer Familie sei sie getrennt worden. Einer anderen hätten die Terroristen Nägel in den Unterleib gerammt. Eine Person war so schlimm misshandelt, dass sich nicht mehr feststellen ließ, ob es ein Mann oder eine Frau war.

Sexualisierte Gewalt als Teil der Kriegsstrategie soll schwächen, demütigen und zerstören.
Sara Fremberg, Leiterin der politischen Abteilung der Nichtregierungsorganisation Medica Mondiale

Seit der Artikel der „New York Times“ erschienen ist, sprechen sich Frauenrechtsorganisationen, die sich als Palästina-nah fühlen, gegen die Recherche aus. Sie glauben die Vorwürfe nicht – insbesondere nicht, dass die sexualisierte Gewalt systematisch gewesen sei.

Sara Fremberg, Leiterin der politischen Abteilung der Nichtregierungsorganisation Medica Mondiale, sagt dem Tagesspiegel, es brauche in Konflikten oft „keine explizite Anordnung“. „Es reicht häufig aus, wenn innerhalb des Militärs oder bewaffneter Gruppen sexualisierte Übergriffe durch Vorgesetzte geduldet werden und eine Atmosphäre geschaffen wird, die zu dieser Gewalt ermutigt“, sagt sie.

„Sexualisierte Gewalt als Teil der Kriegsstrategie soll schwächen, demütigen und zerstören“, sagt Fremberg. Im Auswärtigen Amt berichtet Mayor, es gebe Hamas-Kämpfer, die sagten, sie seien geschickt worden, um Frauen „zu beschmutzen“.

Sandberg findet, es sei ein entscheidender Moment für den Kampf gegen sexualisierte Gewalt im Krieg. Immerhin haben die UN die Gewalt an Frauen inzwischen verurteilt. „Woran auch immer man glaubt: Vergewaltigung ist kein Widerstand“, sagt sie.
https://www.tagesspiegel.de/internation ... 87430.html

und dann diese komplett verschrobenen Aktionen hier im Westen:
Bei einer Performance zu Texten der jüdischen Philosophin Hannah Arendt ist es am Samstag zu Störaktionen propalästinensischer Aktivisten gekommen. Die Veranstaltung wurde daraufhin abgebrochen. Laurence Thio hat sich mit dem Vorfall befasst.
https://www.rbb-online.de/abendschau/vi ... ochen.html

Wie man auf die Idee kommt eine solche Veranstaltung zu stören, um auf das Leid der Palästinenser aufmerksam zu machen, bis zum Abbruch muß mir einer mal erklären.

Heutige Kolumne bei radio1 von Florian Schröder beschreibt auch noch einmal das Thema linker Antisemitismus, hier "berliner antisemitismus" bezeichnet.
https://www.radioeins.de/programm/sendu ... ismus.html

Bevor hier jemand auf irgendwelche Ideen kommt, ich verurteile die Bombadierungen und den von Israels Regierung geführten Krieg in Gaza gegen die Zivilbevölkerung!
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Heinz B. »

Seit wann führt Israel einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung? Ich dachte immer, die kämpfen gegen die feigen Verbrecher der Hamas, die erst wehrlose Israelis abgeschlachtet und verschleppt haben und sich jetzt hinter den eigenen Brüdern und Schwestern verstecken.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Atlan »

erpie hat geschrieben: Dienstag 13. Februar 2024, 11:40 Bevor hier jemand auf irgendwelche Ideen kommt, ich verurteile die Bombadierungen und den von Israels Regierung geführten Krieg in Gaza gegen die Zivilbevölkerung!
Das verstehe ich! Leider hat die HAMAS es genau darauf angelegt.
Und: Es ist schon schlimm, wenn Israel sich gegen die Terroristen der HAMAS verteidigt und dabei palästinensische Zivilisten umkommen. Wo doch die Krieger der HAMAS die israelische Zivilbevölkerung so geschont hat... :ironie:
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von erpie »

Zur Zeit noch frei verfügbar:
Was ist nur mit den Vereinten Nationen los? Jetzt hat Martin Griffiths, der Nothilfekoordinator der UN, in einem Interview behauptet, die Hamas sei keine Terrorgruppe, sondern eine „politische Bewegung”.

Mittlerweile vergeht keine Woche mehr ohne antiisraelische Entgleisung durch eine UN-Führungskraft. Erst am vergangenen Samstag hatte Sonderberichterstatterin Francesca Albanese den Antisemitismus der Hamas geleugnet und behauptet, deren Kämpfer hätten die Opfer des Überfalls am 7. Oktober „nicht wegen ihres Judentums getötet, sondern als Reaktion auf die Unterdrückung durch Israel“. In beiden Fällen widersprach das Auswärtige Amt zum Glück vehement.

Dass es in diesem überkomplexen Konflikt mitunter zu Missverständnissen und unscharfen Formulierungen kommt, ist entschuldbar. Doch die Regelmäßigkeit, mit der UN-Obere ihre einseitige Haltung offenbaren, lässt sich nicht länger übersehen.

Und es ist eben nicht so, dass sich Nothilfekoordinator Griffiths versprochen hätte. Er meint es tatsächlich so. Dies passt auch in sein einseitiges Weltbild, das er seit Monaten auf der Plattform „X“ offenlegt. Wer seine dortigen Stellungnahmen verfolgt, muss zu dem Schluss kommen, in Gaza fänden Gefechte zwischen Israels Armee und palästinensischen Zivilisten statt. Die Hamas kommt bei ihm praktisch nicht vor.

Dass sich die Hamas gezielt hinter der leidenden Bevölkerung verschanzt und zivile Einrichtungen nutzt, erwähnt Griffiths nie. Stattdessen behauptet er, Israels Vorgehen sei schlimmer als das der Roten Khmer in Kambodscha. Dies ist keine zugespitzte Meinung, sondern Desinformation.

Auch für die schleppende Versorgung mit Hilfsgütern macht Griffiths allein Israel verantwortlich. Dass die Hamas systematisch Lastwagen der UN kapert und die Güter zweckentfremdet, verschweigt er. Der Mann gibt Israel sogar die Schuld daran, dass es den Zivilisten im Jemen jetzt schlechter ergeht – weil die Huthis ohne Israels Einmarsch in Gaza ja keine Raketen abfeuern und so die Friedensbemühungen im Jemen sabotieren würden.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 22182.html
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von erpie »

Der ist leider hiner der Bezahlschranke.
Die Milliarden der Hamas
Die Führungsriege der islamistischen Terrorgruppe ist stolz auf ihr Massaker in Israel, lebt selbst weit weg vom Elend des Gazastreifens – und hat es geschafft, still und heimlich ein Vermögen anzuhäufen. Nur wie? Eine Spurensuche.
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... n-e231560/
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 13:03 Der ist leider hiner der Bezahlschranke.
Die Milliarden der Hamas
Die Führungsriege der islamistischen Terrorgruppe ist stolz auf ihr Massaker in Israel, lebt selbst weit weg vom Elend des Gazastreifens – und hat es geschafft, still und heimlich ein Vermögen anzuhäufen. Nur wie? Eine Spurensuche.
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... n-e231560/
Wäre doch ein Job für den Mossat...
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

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Heinz B. hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 19:38
erpie hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 13:03 Der ist leider hiner der Bezahlschranke.

https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... n-e231560/
Wäre doch ein Job für den Mossat...
war er schon...
...
Sah niemand kommen, was in Gaza heranwuchs? Wieso unternahm niemand etwas gegen die Finanzströme? Sucht man Antworten darauf, stößt man auf Udi Levi. Einen Israeli, dem man sogar beim Videogespräch anmerkt, wie wütend er ist. Levi war mal der Mann, der im Auftrag des israelischen Staates die Geldquellen der Hamas trockenlegen sollte.

Man erreicht ihn an einem Januartag in Tel Aviv, Levi ist ein 60 Jahre alter, glatzköpfiger Mann. Wie man Silvester verbracht habe, will er wissen. „In Israel“, sagt Levi, „gab es Raketenbeschuss statt Feuerwerk.“ Die Untätigkeit der westlichen Welt, auch Deutschlands, sie geht ihm nahe. Die Fehler seiner eigenen Regierung tun es auch. Immer wieder legt er die Hand aufs Herz, wenn er darüber klagt, was alles schiefgelaufen sei. Netanjahus Entschluss, bewusst Geld an die Hamas fließen zu lassen, nennt er „die schlechteste politische Entscheidung in der israelischen Geschichte“.

Mehr als sein halbes Leben war Levi beim israelischen Geheimdienst. Für den Mossad leitete er von 2001 an die Spezialeinheit „Harpoon“, eine Truppe von Fachleuten aus den Nachrichtendiensten, der Steuerbehörde, der Zentralbank und der Polizei. Einmalig in der Welt sei das gewesen. Nicht leicht am Anfang, die Steuerbeamten, die Agenten, die Banker, sie kamen aus verschiedenen Welten. Aber über die Jahre gelang es Levis Leuten, die Hamas ausbluten zu lassen. Finanziell. Langsam, aber stetig. Sie waren so etwas wie Israels Finanzarmee. Auch heute noch ist Levi der Mann, den man sprechen muss, will man wissen, wie die Hamas an ihr Geld kommt.

Im Videocall erzählt Udi Levi, wie er Benjamin Netanjahu damals gewarnt habe. Katarisches Geld für Gaza? Er habe geahnt, sagt Levi, dass die ganze Welt dann nichts mehr gegen die Transaktionen der Hamas unternehmen würde. Die Europäer und die Amerikaner, sie hätten gesagt, „wenn ihr das Geld aus Katar durchwinkt, warum sollen wir euch dann noch helfen?“ Auch der Mossad habe die Hamas am Ende finanziell mehr oder weniger machen lassen. So habe sich die Hamas zu einem Monster entwickelt. „Wir haben es zugelassen“, sagt Udi Levy.
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... n-e231560/
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 19:52
Heinz B. hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 19:38
Wäre doch ein Job für den Mossat...
war er schon...
...
Sah niemand kommen, was in Gaza heranwuchs? Wieso unternahm niemand etwas gegen die Finanzströme? Sucht man Antworten darauf, stößt man auf Udi Levi. Einen Israeli, dem man sogar beim Videogespräch anmerkt, wie wütend er ist. Levi war mal der Mann, der im Auftrag des israelischen Staates die Geldquellen der Hamas trockenlegen sollte.

Man erreicht ihn an einem Januartag in Tel Aviv, Levi ist ein 60 Jahre alter, glatzköpfiger Mann. Wie man Silvester verbracht habe, will er wissen. „In Israel“, sagt Levi, „gab es Raketenbeschuss statt Feuerwerk.“ Die Untätigkeit der westlichen Welt, auch Deutschlands, sie geht ihm nahe. Die Fehler seiner eigenen Regierung tun es auch. Immer wieder legt er die Hand aufs Herz, wenn er darüber klagt, was alles schiefgelaufen sei. Netanjahus Entschluss, bewusst Geld an die Hamas fließen zu lassen, nennt er „die schlechteste politische Entscheidung in der israelischen Geschichte“.

Mehr als sein halbes Leben war Levi beim israelischen Geheimdienst. Für den Mossad leitete er von 2001 an die Spezialeinheit „Harpoon“, eine Truppe von Fachleuten aus den Nachrichtendiensten, der Steuerbehörde, der Zentralbank und der Polizei. Einmalig in der Welt sei das gewesen. Nicht leicht am Anfang, die Steuerbeamten, die Agenten, die Banker, sie kamen aus verschiedenen Welten. Aber über die Jahre gelang es Levis Leuten, die Hamas ausbluten zu lassen. Finanziell. Langsam, aber stetig. Sie waren so etwas wie Israels Finanzarmee. Auch heute noch ist Levi der Mann, den man sprechen muss, will man wissen, wie die Hamas an ihr Geld kommt.

Im Videocall erzählt Udi Levi, wie er Benjamin Netanjahu damals gewarnt habe. Katarisches Geld für Gaza? Er habe geahnt, sagt Levi, dass die ganze Welt dann nichts mehr gegen die Transaktionen der Hamas unternehmen würde. Die Europäer und die Amerikaner, sie hätten gesagt, „wenn ihr das Geld aus Katar durchwinkt, warum sollen wir euch dann noch helfen?“ Auch der Mossad habe die Hamas am Ende finanziell mehr oder weniger machen lassen. So habe sich die Hamas zu einem Monster entwickelt. „Wir haben es zugelassen“, sagt Udi Levy.
https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... n-e231560/
Tja, der Mossad ist auch nicht mehr das, was er mal war.
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe. :wink:
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von erpie »

Heinz B. hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 20:02
erpie hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 19:52
war er schon...

https://www.sueddeutsche.de/projekte/ar ... n-e231560/
Tja, der Mossad ist auch nicht mehr das, was er mal war.
Israel ist eben eine Demokratie. Und der Deep State ist dann auch eher Verschwörungsgeschwurbel. Wenn Bibi gemeint hat das die Hamas mit dem Geld eher Abbas schadet als Israel dann sagt das doch alles. ...
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von erpie »

Und mit großen Auswirkungen auf die kommende Präsidentschaftswahl in den USA:
https://www.tagesschau.de/multimedia/vi ... 10896.html
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von Heinz B. »

erpie hat geschrieben: Donnerstag 29. Februar 2024, 11:59 Und mit großen Auswirkungen auf die kommende Präsidentschaftswahl in den USA:
https://www.tagesschau.de/multimedia/vi ... 10896.html
Man kann es halt nicht jedem recht machen. Schlimmer wäre es doch, die Unterstützung der jüdischen Community zu verlieren.

Andererseits glaube ich kaum, dass die Moslems das Trumpeltier wählen. Außerdem reden wir von Vorwahlen. Im Herbst sieht die Welt vielleicht schon wieder ganz anders aus.
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von erpie »

Interessantes Interview. Zeigt wie verfahren das Ganze ist.

Gerhard Conrad vermittelte früher zwischen Israel und Terroristen. Hier erklärt der ehemalige BND-Mitarbeiter, worauf es bei den jetzigen Gesprächen zwischen Israel und der Hamas ankommt.
Herr Conrad, ein Abkommen zwischen Israel und Hamas über die Freilassung von Geiseln samt einer Feuerpause lässt auf sich warten. Überrascht Sie das?
Nein, überhaupt nicht. Die Verhandlungen sind gekennzeichnet – vor allem auf Seiten der Hamas – durch hartnäckiges Feilschen. Dazu gehören auch taktische Verzögerungen, insbesondere wenn Zeitpläne vorgegeben werden.
Es gehört da nahezu zum guten Ton, zur Demonstration der Selbstbehauptung, Termine verstreichen zu lassen.

Das heißt?
Erst war vom Beginn des Ramadans die Rede, jetzt vom ersten Wochenende im Ramadan, also um den 16./17. März herum. Es gehört zum Prinzip der eskalierenden Verhandlungstaktik, durch maximal erhöhten Handlungs- und Leidensdruck bessere Konditionen herauszuschlagen oder zumindest „bella figura“ zu machen. Das ist die optimistische Sichtweise.

Und die pessimistische?
Dass die Hamas unter ihrem untergetauchten Gaza-Chef Jahia Sinwar gar kein Interesse an einem Deal hat, sondern auf dauerhafte Eskalation gerade während des emotional besonders heiklen Fastenmonats setzt.
Sinwar könnte hier einfach sehen wollen, ob Israel das Eskalationsrisiko, insbesondere die zu befürchtenden weiteren schweren Opfer an Menschenleben in Rafah, tatsächlich in Kauf nimmt. Er könnte darauf spekulieren, dass sich Israel damit international weiter isoliert und zugleich eine Ausweitung der Gewalt im Westjordanland und Jerusalem provoziert, oder aber einknickt.
...
Wie agiert die Terrororganisation bei Verhandlungen?
Ihre Unterhändler sind gewiefte Taktiker. Und sie scheinen nach dem Motto zu verhandeln: Ihr könnt uns zu gar nichts zwingen. Ich nenne das negative Eskalationsdominanz.
Diese schließt den Hinweis mit ein, man scheue nicht einmal den eigenen Untergang, der allerdings mit dem Tod der Geiseln und maximalen Opfern unter der Zivilbevölkerung in Gaza verbunden wäre. Hinzu kommt noch etwas, an das zu selten gedacht wird.

Was meinen Sie?
Es muss ja nach dem jetzigen Deal noch mindestens einen weiteren geben, um am Ende alle israelischen Geiseln freizubekommen. Es wird somit noch mindestens eine weitere, ungleich kompliziertere Verhandlungsrunde über die verbleibenden Geiseln geben, in der die ganz harten Fragen, insbesondere auch das Schicksal von Hamas, zu klären sein werden.
https://www.tagesspiegel.de/internation ... 09332.html
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„Antisemiten der Welt wollen sich in Berlin versammeln“

Beitrag von erpie »

Oha das kann ja was werden...
Die Berliner Sicherheitsbehörden nehmen den für Mitte April geplanten „Palästina Kongress“ ins Visier und prüfen rechtliche Schritte bis hin zu einem Verbot. Aktivisten der gegen Israel gerichteten Boykottkampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS) und radikaler Splittergruppen wollen Tausende Gegner des jüdischen Staats nach Berlin zu dem Antisemiten-Treffen vom 12. bis 14. April holen.

Es sei zu befürchten, dass die Veranstaltung nicht der kritische Diskurs über die israelische Politik, sondern „die weitere strategische Vernetzung israelfeindlicher und antisemitischer Personen und Gruppierungen“ sein werden, sagte Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/anti ... 81557.html
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von erpie »

Ich poste das mal hier.
Ist schon unfassbar nun gibt es ein digitales "Kauft nicht bei Juden" :wuerg: :wuerg: :wuerg:
Helen Fares moderiert für den SWR das Format „Mixtalk“. In einem Instagram-Video spricht sie über den Boykott israelischer Produkte mithilfe einer App.

In dem Video aus einem Supermarkt berichtet sie, wie sie nach Alternativen dieses Produkt sucht – denn ihre Lieblings-Schokomilch stammt von einem Unternehmen, das auf einer Boykott-Liste für israelische Produkte steht.

Herausgefunden hat sie das mithilfe einer App, die ein palästinensischer Software-Entwickler programmiert hat. Mit der App kann man über Produktname, Hersteller oder Artikel-Nummer feststellen, ob das Unternehmen aus Israel stammt oder israelische Unternehmen unterstützt. Allein für Android-Handys wurde die App über eine Million Mal heruntergeladen.

Dass die SWR-Moderatorin diese Boykott-App bewirbt, hat ihr nun den Vorwurf des Antisemitismus eingebracht. Durch ihr aktuelles Video, das auf Instagram nicht mehr abrufbar ist, dafür aber noch bei X zu finden ist, gerät zudem der SWR in die Schusslinie .

Der Grünen-Politiker Volker Beck hat laut „Bild“-Zeitung dem SWR-Intendanten und ARD-Chef Kai Gniffke geschrieben und ihm mitgeteilt, dass er eine solche „antisemitische Boykotthaltung“ nicht mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag vereinbar halte.

Ähnlich lautet die Kritik des CDU-Bundestagsabgeordneten Matthias Hauer. „Der #SWR sollte eher auf Moderatoren-Kompetenz setzen und weniger auf selbsternannte ,Aktivisten’“, schreibt er auf X und ergänzt: „Wie viele #Antisemitismus-Vorfälle braucht es noch, bevor im ÖRR konsequent reagiert wird? ,Kauft nicht bei Juden’ 2.0 ist NIE Aktivismus und darf es #NieWieder geben!“
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von ABC...XYZ »

erpie hat geschrieben: Montag 8. April 2024, 15:32 Ich poste das mal hier.
Ist schon unfassbar nun gibt es ein digitales "Kauft nicht bei Juden" :wuerg: :wuerg: :wuerg:
Helen Fares moderiert für den SWR das Format „Mixtalk“. In einem Instagram-Video spricht sie über den Boykott israelischer Produkte mithilfe einer App.

In dem Video aus einem Supermarkt berichtet sie, wie sie nach Alternativen dieses Produkt sucht – denn ihre Lieblings-Schokomilch stammt von einem Unternehmen, das auf einer Boykott-Liste für israelische Produkte steht.

Herausgefunden hat sie das mithilfe einer App, die ein palästinensischer Software-Entwickler programmiert hat. Mit der App kann man über Produktname, Hersteller oder Artikel-Nummer feststellen, ob das Unternehmen aus Israel stammt oder israelische Unternehmen unterstützt. Allein für Android-Handys wurde die App über eine Million Mal heruntergeladen.

Dass die SWR-Moderatorin diese Boykott-App bewirbt, hat ihr nun den Vorwurf des Antisemitismus eingebracht. Durch ihr aktuelles Video, das auf Instagram nicht mehr abrufbar ist, dafür aber noch bei X zu finden ist, gerät zudem der SWR in die Schusslinie .

Der Grünen-Politiker Volker Beck hat laut „Bild“-Zeitung dem SWR-Intendanten und ARD-Chef Kai Gniffke geschrieben und ihm mitgeteilt, dass er eine solche „antisemitische Boykotthaltung“ nicht mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag vereinbar halte.

Ähnlich lautet die Kritik des CDU-Bundestagsabgeordneten Matthias Hauer. „Der #SWR sollte eher auf Moderatoren-Kompetenz setzen und weniger auf selbsternannte ,Aktivisten’“, schreibt er auf X und ergänzt: „Wie viele #Antisemitismus-Vorfälle braucht es noch, bevor im ÖRR konsequent reagiert wird? ,Kauft nicht bei Juden’ 2.0 ist NIE Aktivismus und darf es #NieWieder geben!“
Diesen Spruch gab es schon vor über 100 Jahren zu Kaiserzeiten und danach wie davor. Meine Eltern ( geboren 1898 und 1901 ) haben mir das mal gesagt /erzählt, weil Du " dort über den Tisch gezogen wirst ". Der Spruch hat also auch historische Wurzeln, wenngleich der Hintergrund heute ein anderer ist.
Nur als Ergänzung.
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Re: Neuer Krieg im Nahost mit Flächenbrandgefar

Beitrag von erpie »

ABC...XYZ hat geschrieben: Montag 8. April 2024, 17:41
erpie hat geschrieben: Montag 8. April 2024, 15:32 Ich poste das mal hier.
Ist schon unfassbar nun gibt es ein digitales "Kauft nicht bei Juden" :wuerg: :wuerg: :wuerg:
Diesen Spruch gab es schon vor über 100 Jahren zu Kaiserzeiten und danach wie davor. Meine Eltern ( geboren 1898 und 1901 ) haben mir das mal gesagt /erzählt, weil Du " dort über den Tisch gezogen wirst ". Der Spruch hat also auch historische Wurzeln, wenngleich der Hintergrund heute ein anderer ist.
Nur als Ergänzung.
Und? Zeigt doch nur das der Antisemitismus tief in der Gesellschaft verankert war/ist.
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