tcb hat geschrieben: ↑Montag 25. März 2024, 14:54
wenn du mich schon direkt ansprichst, muss ich ja wohl - auch wenn es natürlich völlig vergblich ist...
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Du musst gar nichts. Außer sterben, natürlich.
Hier mal ein paar Hintergrundinformationen, damit du das "Zitat" besser einordnen kannst:
Aus gegebenem Anlass ist deshalb ein Faktencheck angebracht. Das Zitat wird in der Regel aus dem Kontext gerissen. Es steht in Robert Habecks Buch „Patriotismus. Ein linkes Plädoyer“, das im Jahr 2010 erschien. Man muss die Textstelle komplett zitieren, um den Zusammenhang zu erfassen. Habeck schreibt:
„Sinnstiftende, politische Erzählung“
„Als Adressat und Verbindung zwischen den Gegensätzen, zwischen ‚Liberalität‘ und ‚Paternalismus‘, zwischen ‚verantwortungsvoll‘ und ‚kreativ‘ zwischen ‚Bürger‘ und ‚Konsument‘ braucht man ein positives Gesellschaftsverständnis.
Als Habeck-Verehrer kannst du mir sicher erklären, wo der Gegensatz zwischen verantwortungsvoll und kreativ, bzw Bürger und Konsument ist. (Wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Grüne (und deren Anhänger) wissen halt auch nicht alles. Obwohl sie selbst davon überzeugt sind, alles immer besser zu wissen.)
Man braucht es, um eine sinnstiftende, politische Erzählung zu schaffen, die Zutrauen und Zuversicht gibt, dass Veränderungen gut sind und es sich lohnt, für sie zu streiten. Man braucht eine Erzählung, die auf Veränderung setzt, auf Gerechtigkeit und Internationalität. Dieses Engagement nenne ich einen ‚linken Patriotismus‘.
Ja, Habeck ist ein großer Erzähler (ugs. auch Laberer). Wobei linker Patriotismus doch eigentlich ein Widerspruch in sich ist.
Ich schreibe das in vollem Bewusstsein, dass ich Widerspruch provozieren werde. Patriotismus, Vaterlandsliebe also, fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht.“[/i]
Entscheidend ist der Zusammenhang: Habeck nimmt das Geständnis, dass er Patriotismus zum Kotzen „fand“ (Imperfekt!), ausdrücklich als Ausgangspunkt für die These, dass sich auch Linke positiv auf die deutsche Gesellschaft beziehen müssten. Anders gesagt: Er korrigiert seine alte Position ausführlich und öffentlich.
Dein Versuch ist ja nett. Aber genauso durchschaubar. Er korrigiert nämlich gar nichts. Er
fand Patriotismus zum Kotzen und er
weiß (Präsens!) mit Deutschland bis heute nichts anzufangen. So,what?
Mach dir um meinen Magensäurespiegel mal keine Sorgen. Zur Not gibt's auch noch Rennie. Trotzdem danke!
Aber verschone mich bitte grundsätzlich mit der taz, Neues Deutschland o.ä. Da müsste ich zur Wahrung der Ausgewogenheit noch zusätzlich die Junge Freiheit lesen. Und das tu ich mir nicht an!
Ansonsten: Vielen Dank, Herr Oberlehrer.
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